Bellikon
Stimmbürger lehnen Vorlage ab: Aus der «Edelparzelle» wird keine Sammelstelle

Bellikons Stimmbevölkerung lehnt den Kredit für den Neubau einer Sammelstelle bei der Rütimatt knapp ab.

Andreas Fretz
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Stimmbevölkerung lehnt die Sammelstelle Rütimatt ab.

Stimmbevölkerung lehnt die Sammelstelle Rütimatt ab.

zvg

Der Neubau einer Sammelstelle auf der Rütimatt beschäftigt Bellikon schon eine ganze Weile. Es geht um 185'000 Franken: So hoch ist der Kredit für die geplante Entsorgungsstelle, den die Gmeind im Winter 2019 gutgeheissen hatte. Doch nun jubelt das Referendumskomitee. An der Urne wurde der Kredit mit 385 Nein- zu 354 Ja-Stimmen abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 64,4 Prozent.

«Unser Einsatz hat sich gelohnt», sagt Komiteemitglied Edgar Keller, «auf einem so schönen Stück Land darf keine Sammelstelle entstehen.» Das Komitee befürchtete, die Gemeinde verscherble ihr Tafelsilber. Das Land mit einer Fläche von fast 6200 Quadratmetern habe bei einer Einzonung einen Wert von über sechs Millionen Franken, so Keller und seine Kollegen.

Frau Gemeindeammann Daniela Widmer (parteilos) nennt die Sammelstelle Rütimatt «eine schwierige Geschichte». An der Gmeind war die Stimmbevölkerung relativ klar dafür. Das Referendum kam nur knapp und nach einer Beschwerde beim Kanton zustande. Und der Entscheid an der Urne war nun ebenfalls knapp. «Aber wir sind offen für das, was die Stimmbevölkerung entscheidet», sagt Widmer, das sei ja das Spannende an der Demokratie.

Sie betont aber auch, dass der Gemeinderat das Projekt so aufgegleist habe, dass es angenommen werde. «Wir haben extra eine Kommission gegründet, haben uns die Sache gut überlegt und alle Varianten geprüft.» Es sei insgesamt auch für sie ein lehrreicher Prozess gewesen. Einer, der aber auch mit Kosten und viel Arbeit verbunden war.

Referendumskomitee erwartet eine Einladung

Keller erwartet, dass der Gemeinderat das Referendumskomitee nun zu Gesprächen einlädt. Daniela Widmer sagt, dass der Gemeinderat das Thema an der Sitzung am nächsten Montag behandeln werde. «Wir schauen, wie es weitergeht. Grundsätzlich ist uns der Austausch wichtig.»

In Gesprächen versuchte Widmer herauszuhören, was die Bevölkerung wünscht. Ihr Eindruck: «Einige möchten an der aktuellen Lösung beim alten Schulhaus festhalten.» Das Gegenargument: Die eingeschränkten Öffnungszeiten entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Auch für Edgar Keller ist klar, dass es eine neue Lösung braucht. Er nennt den Standort beim Bauamt, doch dort ist der geforderte Grenzabstand zur Kantonsstrasse ein Problem. Klar ist indes, dass die Gemeinde auch im nächsten Jahr wieder einen Entsorgungstag anbieten wird. «Dieser wurde rege genutzt und von der Bevölkerung sehr geschätzt», sagt Widmer.