Nachdem das Kollektiv «Str808 Squad» vor knapp einem Jahr sein erstes Album herausgebracht hat, folgen am Freitag weitere Songs. Jetzt verraten die vier Jungs ihre Pläne für das laufende Jahr.
Musik kennt keine Grenzen. Das beweisen vier Jungs aus der Region Baden. Dominik Kohler, Sandro Nohl, Thimo Rauber und Raul Gaetani – alle zwischen 20 und 24 Jahre alt – nennen sich «Str808 Squad» und bezeichnen sich als Produzenten-Kollektiv. Das heisst, ihre Songs finden in Kollaboration mit anderen Künstlern statt. Ihnen stellen die Jungs ihre Beats zur Verfügung, die Interpreten dichten die Texte dazu. Mit dieser Vorgehensweise konnte «Str808 Squad» im vergangenen Frühjahr erste Erfolge feiern: Anfang April veröffentlichten sie ihr erstes Album «Flight Number 808».
Einer der Songs auf dem Album mit dem Titel «Boss Up» stammte dabei vom kanadischen Rapper Drew. Die Zusammenarbeit funktionierte so gut, dass die Musiker aus Baden und der Rapper aus Montreal am Freitag nun eine eigene EP veröffentlichen.
«Nachdem wir unser erstes Album herausgebracht hatten, schickten wir Drew immer wieder Beats via E-Mail und unsere Verbindung stärkte sich durch weitere Demo-Songs», sagt Sandro Nohl. «So kamen wir schliesslich auf die Idee, ein Kurzalbum zu veröffentlichen.» Die EP trägt den Titel «Page 137» und beinhaltet vier Songs.
Spannend an dem Projekt ist, dass sich «Str808 Squad» und Rapper Drew nicht ein einziges Mal persönlich getroffen haben. Der gesamte Austausch fand online statt. «Komplett Pandemie-konform», sagt Nohl und lacht. Konkret lief das folgendermassen ab: Die Jungs aus Baden schickten dem Rapper einige Beats. Für diejenigen, die ihm am Besten gefielen, schrieb er Texte und nahm Demos auf. Diese schickte er wiederum zurück nach Baden und das Produzenten-Kollektiv mischte das Projekt in seinem Studio ab.
«Das Schwierigste an dieser Vorgehensweise war, die Gefühle und Emotionen zu vermitteln», sagt Nohl. Normalerweise treffe man sich im Studio, tausche sich aus, bekomme ein Gespür für die Vorstellungen und Wünsche des Anderen. Hier musste dieser «Vibe» virtuell entstehen. Nohl sagt:
«Die EP zeigt auf, wie grenzenlos Musik ist. Eine Internetverbindung genügt, um innert drei Monaten ein internationales Projekt auf die Beine zu stellen.»
In Anbetracht der virtuellen Zusammenarbeit sei es zudem umso schöner, dass die EP lyrisch das emotionalste und persönlichste Projekt von Drew wurde. Denn in den vier Songs der EP verarbeite der Interpret unschöne Erinnerungen und erzähle Geschichten von Süchten, der Liebe, dem Hier und Jetzt und allgemein schwierigen Lebenssituationen.
So sei der Track «Addictions» wohl der persönlichste und auch tragischste Song der EP. «Drew schildert da eine sehr traurige Geschichte aus seinem nahen Umfeld», sagt Nohl. «Deshalb geht dieser Song am tiefsten unter die Haut.» Am meisten Resonanz erhoffen sich Str808 Squad aber mit «Page 137». «Aus unserer Sicht hat dieser Song das gewisse Etwas, das ihn zu einem Ohrwurm machen kann», sagt Nohl.
Was dieses Projekt grundlegend vom ersten Album unterscheidet, ist, dass das Badener Kollektiv das Mixing diesmal selber übernommen hat und so nochmals einen weiteren Schritt gehen konnte. «2021 war ein Lehrjahr, 2022 wollen wir das alles umsetzen», sagt Nohl deshalb. Nebst diversen Single-Songs mit nationalen und internationalen Musikern, die momentan in der Entstehung seien, konzentriere sich «Str808 Squad» nun auch vermehrt darauf, das Mixing für externe Musiker zu übernehmen.
«Im vergangenen Jahr konnten wir uns ein Netzwerk aufbauen, das wir nun weiter ausbauen und nutzen möchten, um schneller Fortschritte zu erzielen», sagt Nohl. Dazu versenden die Jungs ihre Beats weiterhin an andere Produzenten und möchte so noch mehr Beziehungen aufbauen. «So wollen wir weiterhin unserem Urgedanken folgen», sagt Nohl. «Dem Erschaffen von Musik mit allen möglichen Menschen rund um den Globus»