Der ehemalige Einwohnerrat Thomas Bodmer wollte Gemeinderat werden, wurde aber von der Partei nicht nominiert. Die SVP entschied sich für Jürg Baumann als Kandidat. Bodmer ist nun aus der Dorfpartei zurückgetreten.
Am Sonntag wählen die Wettingerinnen und Wettinger im 2. Wahlgang den 7. Gemeinderat.
Die SVP will diese Gelegenheit nutzen, um neben Daniel Huser einen 2. Sitz im Gemeinderat zu erobern. Sie tritt mit Jürg Baumann an.
Knappe Entscheidung in der SVP
Das Auswahlverfahren des Kandidaten Jürg Baumann hat nun parteiinterne Konsequenzen.
«Ich bin aus der SVP-Dorfpartei ausgetreten und nun Direktmitglied der SVP-Kantonalpartei», sagt der frühere Wettinger Einwohnerrat und Grossrat Thomas Bodmer.
Er war in der parteiinternen Ausmachung um die Kandidatur unterlegen.
«Unser Kandidat Jürg Baumann wurde in einem demokratischen Verfahren ausgewählt», sagt SVP-Ortsparteipräsident Daniel Frautschi.
Allerdings sei der Stimmenunterschied zwischen Baumann und Bodmer sehr gering gewesen: «Gegen 30 Parteimitglieder hatten an der Nominationsversammlung teilgenommen.» Er sei Jürg Baumann mit nur 13 zu 14 Stimmen unterlegen, sagt Bodmer.
Dabei sei er noch im Frühjahr von der obersten Parteileitung zur Kandidatur aufgefordert worden. «Das versuchte eine Gruppierung innerhalb der SVP, um jeden Preis zu verhindern.»
Es seien, so Bodmer: «SVP-Mitglieder, die im Baugewerbe tätig sind, aber der CVP nahe stehen.» Bodmer hat sich während seiner ganzen Amtszeit als Einwohnerrat für eine Sparpolitik starkgemacht.
Das habe viele Personen des Baugewerbes gestört: «Diese sind nicht bereit, ihre politische Tätigkeit von ihren privaten Geldinteressen zu trennen.»
Diese Leute hätten seine Kandidatur erfolgreich verhindert. Schon während seiner Zeit als Einwohnerrat hätten diese Personenkreise gegen ihn und seine Politik gestellt.
Bodmer wählt Philippe Rey
Bodmer führt noch einen weiteren Austrittsgrund ins Feld. Das Verhalten der Ortspartei gegen Charles Meier, seinen ehemaligen Fraktionskollegen. Meier unterstützt im Wahlkampf den parteilosen Kandidaten Philippe Rey.
Das missfällt der SVP. «Ich wurde aufgefordert, aus der SVP auszutreten», sagt Charles Meier.
Weiter will er sich nicht äussern. Dagegen sagt Ortsparteipräsident Frautschi: «Charles Meier wurde nicht zum Austritt aufgefordert, aber wir haben ihm gesagt, er solle künftig auf solche Aktionen verzichten.»
Frautschi stört besonders, dass Meier Rey auch jetzt unterstützt, wo es für die SVP um den 2. Gemeinderatssitz geht.
Dabei ist Meier nicht alleine, denn Bodmer sagt: «Ich werde den unabhängigen Philippe Rey wählen.»