SVP-Einwohnerrat Simon Sommer wünschte sich für die Energie-Stadt Baden nur noch LED-bestückte Strassenlampen. Kaltes Licht sei aber sparsamer, gebe die Farben besser wieder und erhöhe die Sicherheit auf der Strasse, so Sommer.
Die Erfahrungswerte der bündnerischen Gemeinde Igis-Landquart lieferten Simon Sommer, SVP-Einwohnerrat, die Grundlage für sein Postulat: Die Gemeinde hat als erste der Schweiz die gesamte Strassenbeleuchtung (680 Leuchtstellen) mit LED-Lampen bestückt.
Gleich mehrere Vorteile
Igis-Landquart hat den Stromverbrauch der Strassenbeleuchtung um 60 Prozent reduziert. 620000 Franken kostete die Investition. 80000 Franken lassen sich jährlich einsparen. «Innert 8 Jahren ist die Investition amortisiert», sagt Sommer.
Im Vergleich zu Quecksilberdampf-Lampen würden LED-Leuchten gut 40 Prozent weniger Strom verbrauchen, wenn sie gedimmt würden sogar 60 Prozent weniger. «Die Strassen werden damit ebenso gut erhellt, und der Strahlungswinkel lässt sich besser steuern», weiss der junge Badener SVP-Einwohnerrat. «Das führe zu weniger Lichtverschmutzung, Zugvögel werden in ihrer Orientierung weniger behindert, Anwohner weniger durch Licht gestört.»
Golden Energy Award verpflichtet
LED müsse nicht zwangsläufig kalt leuchtend (weiss) sein. «Es gibt heute LED-Leuchten, die warm leuchten», so Sommer. Kaltes Licht sei aber sparsamer, gebe die Farben besser wieder und erhöhe die Sicherheit auf der Strasse. Zudem seien LED-Leuchten robuster und würden länger leben. Weil keine Insekten mehr auf der heissen Lampe sterben, würden sich die Betriebs- und Wartungskosten ebenfalls reduzieren.
Da LED-Leuchten kein Quecksilber oder andere umweltschädliche Substanzen hinterlassen, würde auch die Umweltbelastung kleiner, sagt Sommer. Darum würde es der mit dem «European Energy Award Gold» ausgezeichneten Stadt Baden gut anstehen, alle Strassenlampen zügig auf LED umzurüsten. «Die Investition ist auch wirtschaftlich sinnvoll», ist Sommer überzeugt.
Bei der Weihnachtsbeleuchtung rüsten die Regionalwerke bereits auf LED um. Im vergangenen November wurden die kaputt gegangenen Glühbirnen durch LED-Lämpchen ersetzt. Die anderen (etwa die Hälfte) werden auf nächste Weihnachten ersetzt.
Igis-Landquart ist nicht Baden
Neue Lampen mit LED auszustatten, stosse grundsätzlich auf offene Türen, sagt Christoph Umbricht, neuer Geschäftsführer der Regionalwerke AG Baden, die für den Betrieb der städtischen Strassenbeleuchtung zuständig ist. «Wo die Beleuchtung erneuert wird, überprüfen wir heute, ob dies mit LED-Armaturen realisiert werden kann», sagt Umbricht. «So sind schon etliche Lichtpunkte in unserem Versorgungsgebiet auf LED umgerüstet worden.»
Der direkte Vergleich mit Igis-Landquart sei – was die Amortisationsdauer angeht – schwierig anzustellen und hänge wesentlich vom Alter und der Technik der installierten Leuchten ab. Bei total rund 4000 Leuchten in Baden, von denen ein grosser Teil sich laut Umbricht auf dem aktuellen Stand der Technik befindet, wäre es wirtschaftlich kaum sinnvoll, wenn man innert zwei Jahren alle ersetzen wollte. Mit der heute typischen Lebensdauer einer Leuchte und bei normalem Erneuerungszyklus würden im Lauf von 20 Jahren alle Lichtpunkte einmal ersetzt. Der Energiebedarf der öffentlichen Beleuchtung macht rund 1,3% des gesamten Stromabsatzes aus.