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In seiner Rede zum Nationalfeiertag plädierte SVP-Nationalrat Roger Köppel für mehr Engagement der Bevölkerung in der Politik.
Patriotismus darf nicht nur, sondern muss sein, findet Roger Köppel in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag in Mägenwil. Sechs 1.-August-Reden hält er in zwei Tagen. Eloquent und nicht so polterig wie Kollege Christoph Blocher spricht der Zürcher SVP-Nationalrat, Journalist und Weltwoche-Chef über die Grundwerte der Schweiz. Erörtert, warum sie auch heute noch ein Erfolgsmodell sind und welche Gefahren drohen, alles kaputt zu machen.
Köppel in weisser Jeans und hellblauem Sommerhemd zeigt sich am Anfang seiner Ausführungen etwas nervös und nestelt am Mikrofon herum. Dann weht ihm der Wind auch noch einen Teil seines Manuskriptes weg. Er lacht und bezeichnet Mägenwil wegen des Gasthofs Bären charmant als seinen «kulinarischen Sehnsuchtsort».
Zentrum des Exkurses ist der Bundesbrief von 1291 und die Rückbesinnung auf die Werte, die darin verankert sind. Auf dem kleinen Blatt stehe in 17 Zeilen alles, was die Schweiz ausmache. Verfasst von bodenständigen Leuten, die angesichts der unsicheren Zukunft das Heft selbst in die Hand nahmen. Und schon damals festlegten: «Wir wollen keine fremden Richter.»
«Das sind keine SVP-Parolen», betonte Köppel; Selbstständigkeit gehöre zum Urformat der Schweiz. Er bezeichnete das Land im Vergleich mit anderen Nationen als «Korallenriff der Stabilität». Unabhängig müsse es auch in Zukunft bleiben. Das habe nichts mit Abschottung zu tun. Im Gegenteil: «Unabhängigkeit ist der Ursprung für Weltoffenheit.»
Auch kritisch gab er sich zu seiner Heimat. Sie sei «wohlstandsverwahrlost». «Viele meinen, jedes Problem sei mit Geld zu lösen.» Nach einem Abgesang an den EU-Rahmenvertrag wandte sich Köppel zum Schluss direkt ans Publikum: «Wir sind eine Selbsthilfeorganisation. Sie sind der Chef, nicht Bern. Aber fluchen allein reicht nicht, es braucht Ihr Engagement.»
Und dann die Aufforderung an alle: «Stimmen Sie ab, gehen Sie in eine Partei. Es muss ja gar nicht die SVP sein. Andere haben gute Leute dringender nötig als wir.»