Swiss Kitchen Award
Wer hat die schönste Küche der Schweiz? Zwei Designs aus dem Aargau kämpfen um den Titel

Die Projekte der Firmen Peterhans, Schibli & Co. aus Fislisbach und Bogen Design aus Rieden wurden für den Swiss Kitchen Award nominiert. Die beiden Geschäftsleiter verraten, was dahinter steckt.

Sarah Kunz
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Das Projekt «Weisse Tanne» von Peterhans, Schibli & Co. aus Fislisbach: Für den Umbau wurde nur Schweizer Holz verwendet.

Das Projekt «Weisse Tanne» von Peterhans, Schibli & Co. aus Fislisbach: Für den Umbau wurde nur Schweizer Holz verwendet.

Bild: zvg

Wer baut, legt darauf besonders wert: die Küche. Schliesslich wird sie jeden Tag benutzt und muss deshalb vor allem praktisch sein. Jedoch wünscht sich auch jeder ein ästhetisch ansprechendes Design. Wer nun aber die schönste Küche der ganzen Schweiz hat, entscheidet der Branchenverband Küche Schweiz. Er zeichnet mit dem nationalen Wettbewerb Swiss Kitchen Award alle zwei Jahre hervorragende Leistungen im Schweizer Küchenbau aus. Mit dabei sind in diesem Jahr zwei Vertreter aus dem Aargau.

Wie der Branchenverband mitteilt, wurden bis Ende Juni 77 Projekte eingereicht. Eine Fachjury hat diese am 15. Juli in Volketswil begutachtet und daraus je acht Finalisten in den zwei Kategorien «Schönste Küche der Schweiz» und «Bester Küchenumbau der Schweiz» ausgewählt sowie zwei Fachjury-Gold-Awards bestimmt. Die öffentliche Abstimmung findet vom 5. September bis 10. Oktober statt. Die Award-Verleihung erfolgt am 25. November im Badener Trafo. Die Namen der Fachjury-Gold-Award-Gewinner bleiben bis dahin geheim.

Küchenbauer: «Bei diesem Projekt hat alles gepasst»

Nominiert in der Kategorie «Schönste Küche der Schweiz» ist das Projekt «Weisse Tanne» der Schreinerei Peterhans, Schibli & Co. aus Fislisbach. Die Firma bezeichnet ihr Design im Projektbericht als helle und offene Sphäre, die für ein intensives Raumgefühl sorgt. Was das genau heisst, erklärt Geschäftsleiter Michael Peterhans:

«Das Holz der weissen Tanne ist überaus widerstandsfähig und hat einen hellen Farbton. Deshalb wirken die damit ausgekleideten Räume besonders offen und ruhig.»

Peterhans muss es wissen. Es ist nämlich seine eigene Küche, die im Zuge des Umbaus seines Elternhauses in Fislisbach entstanden ist. Auch die Nasszellen, Fensterrahmen und Wohnzimmer sind mit dem Schweizer Tannenholz ausgekleidet. «Dadurch, dass wir das Holz im Innenausbau durchgezogen haben, kommt das Design schlicht und einfach daher», sagt Peterhans. Akzente werden mittels Accessoires wie Anthrazit-Elementen gesetzt.

Das gesamte Wohnhaus ist mit dem hellen, einheimischen Tannenholz verkleidet. Viel Licht lässt es offen und freundlich erscheinen.

Das gesamte Wohnhaus ist mit dem hellen, einheimischen Tannenholz verkleidet. Viel Licht lässt es offen und freundlich erscheinen.

Bild: zvg

«Ich hatte schon lange im Hinterkopf, eines unserer Projekte für den Award anzumelden», sagt Peterhans. «Wir machen viele individuelle und spezielle Küchen, aber bei diesem Projekt hat einfach alles gepasst.» Dass die «Weisse Tanne» nun in die engere Auswahl gewählt wurde, macht den Geschäftsleiter sehr stolz. Umso mehr, weil sogar eine zweite Küche der Schreinerei nominiert wurde.

Ursprüngliche Bauweise in neuem Design widerspiegeln

In der Kategorie «Schönster Umbau der Schweiz» konnte sich nämlich das Design «Since 1952» des Innenarchitekturbüros Bogen Design in Rieden bei Baden hervortun – als Küchenbauer ist wiederum die Firma Peterhans, Schibli & Co. aufgelistet. Die mattschwarze Insel mit Kassettenfronten und dem prominenten, bis in den Giebel hineinreichenden Hängegestell aus massgefertigten Stahlprofilen wirkt wie ein Ausrufezeichen im Raum, heisst es im Projektbeschrieb.

Die Küche «Since 1952» des Innenarchitekturbüros Bogen Design aus Rieden bei Baden überzeugt mit einem mattschwarzen Hängegestell.

Die Küche «Since 1952» des Innenarchitekturbüros Bogen Design aus Rieden bei Baden überzeugt mit einem mattschwarzen Hängegestell.

Bild: Bogen Design, Annina Künnecke

Die Küche ist im Zuge eines Umbaus in Nussbaumen entstanden. «Wir haben das alte Haus gekauft, umgebaut und jetzt bereits wieder verkauft», sagt Geschäftsleiter Adrian Haslimeier. «Das Projekt hat grossen Anklang gefunden, wir hatten extrem viele Bewerbungen.» Wie Haslimeier sagt, war das Ziel des Designs, der ursprünglichen Bauweise des alten Hauses zu entsprechen. Dies etwa mit dem Fischgratparkett aus geölter Eiche oder den freigelegten Dachbalken. Diese Elemente sollen auf die Schönheit alter Bauten verweisen und den sorgsamen Umgang mit dem Bestand widerspiegeln. «Mit diesem Projekt konnten wir unser ganzes Können zeigen», ist Haslimeier überzeugt und fügt an:

«Wir haben eine schöne Küche geschaffen, die diese Aufmerksamkeit verdient hat.»
Die hohen Decken und das Fischgratparkett sollen auf die Schönheit alter Bauten verweisen.

Die hohen Decken und das Fischgratparkett sollen auf die Schönheit alter Bauten verweisen.

Bild: Bogen Design, Annina Künnecke