Der Einwohnerrat gab ein einstimmiges Ja zur Restaurierung der Stadthaus-Zeile und des Tagsatzungssaals. 2014 soll ein strahlend weisses Haus eingeweiht werden können.
Dass der Einwohnerrat die Verantwortung gegenüber diesen historischen, denkmalgeschützten Bauten wahrnehmen würde, war klar. So standen die Kredite für die Fassaden- und Dachsanierung der Stadthauszeile (2,994 Mio. Franken) und die Restaurierung des Tagsatzungssaals inklusive Wappenscheiben (485000 Franken) nie zur Diskussion.
Es wird ein «Weisses Haus»
Die Anspielung auf den restaurierten Stadtturm bewog Erich Obrist, Präsident der Finanzkommission, beim Stadthaus vom künftigen Weissen Haus zu sprechen. Die Fiko habe den bedenklichen Zustand der historischen Bauten gesehen, fügt er an.
Beni Knecht (SP) verteidigte als Baufachmann die hohen Kosten. «Es ist eine aufwändige Arbeit, welche die hohen Kosten für die Nachforschungen und die Beseitigung vergangener Bausünden rechtfertigt», sagte Knecht. Er regte zudem an, bei den Fenstern auch die bauphysikalischen Probleme der Bauhygiene zu berücksichtigen und nochmals einen Bauphysiker beizuziehen.
Auch Roland Guntern (Grüne) sprach davon, dass die Stadt für ihre historischen Bauten verantwortlich sei. Andreas Zehnder (FDP) sprach den einmaligen Wert dieses Kulturgutes an. Als Architekt lobte er die genauen Vorabklärungen, die gemacht worden seien. Darum könne man auch mit einer hohen Kostengenauigkeit rechnen.
Einzig die Baunebenkosten würden nach seiner Meinung nicht ganz stimmen. Namens der CVP sprach Reto Huber von gut investiertem Geld für professionelle Arbeit. Es sei auch ein Privileg, so Huber, ein solch wertvolles Haus instand stellen zu dürfen. Jonas Fricker (team) freute sich über die Vorlage und gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch die energetischen Aspekte möglichst berücksichtigt würden.
Klar und einstimmig
Auch die Restaurierung des Tagsatzungsaals war unumstritten. Fiko-Präsident Obrist misst dem Tagungssaal der eidgenössischen Orte aus nationalhistorischer Sicht eine grössere Bedeutung bei als der Rütli-Wiese. Mit dem Baujahr 1497 sei er ausserdem einiges älter als der Plenarsaal der Vereinten Nationen.
Stadtrat Roger Huber, Liegenschaften-Verantwortlicher, dankte für die positive Aufnahme der Vorlagen. Er garantierte, dass im Jahr 2014 ein strahlend weisses Haus eingeweiht werden könne. Die von Knecht angeregten Abklärungen mit dem Bauphysiker hätten ergeben, dass keine elektrischen Fenster für eine automatische Lüftung notwendig seien.