Baden/Brugg
Tauben mit Tutu: Das tanzende Aschenbrödel im Kurtheater

Ein weiteres Mal wurde «Aschenbrödel» im Kurtheater gezeigt – dieses Mal allerdings als Ballettvorführung. Dass der Versuch gelungen ist, zeigte der Erfolg der Aufführungen des Stücks am vergangenen Wochenende definitiv.

Miro Müller
Drucken
Aschenbrödel im Kurtheater
9 Bilder
Es wurde auf viel Kulissen verzichtet
Aschenbrödel im Kurtheater
Das Stück selbst setzt sich aus zwei Akten zusammen
Aschenbrödel im Kurtheater
Die gut einstudierten Schritte sorgten für eine gelungende Vorstellung
Aschenbrödel im Kurtheater
Die Kostüme wurden gut ausgewählt
Aschenbrödel im Kurtheater

Aschenbrödel im Kurtheater

Miro Müller

Wie erzählt man eine Geschichte, ohne auch nur ein Wort zu verwenden? Diese Frage wird sicherlich eine der ersten (und schwierigsten) gewesen sein, die sich die Choreografinnen und Betreuerinnen der Ballettschule Graf Weissbarth gestellt haben müssen, nachdem sie sich dafür entschieden hatten, das Stück «Aschenbrödel» mit ihren Ballerinas und Ballerinos aufzuführen. Dass der Versuch gelungen ist, zeigte jedoch der Erfolg der Aufführungen des Stücks am vergangenen Wochenende definitiv.

Das Stück selbst setzt sich aus zwei Akten zusammen, wobei es durch seinen Aufbau vermochte, die Handlung wohl auch Nicht-Kennern der Geschichte verständlich näher zu bringen. So werden zunächst die wichtigsten Charaktere in einzelnen Tanzeinlagen vorgestellt: Die gute Fee, die stets einen Schwarm weisser Tauben hinter sich herzieht und galant über die Bühne tänzelt, und das fröhliche Aschenbrödel wurden so direkt den beiden bösen Stiefschwestern, die sich in einer Mischung aus Flamboyance und kindlicher Tollpatschigkeit fortbewegen, und deren etwas graziöseren, dafür aber derben Mutter, die das Aschenbrödel herumstösst und -kommandiert, gegenübergestellt.

Zudem wurde interessanterweise auf viele Kulissen verzichtet und nur das Allernötigste zur Darstellung der Umgebung eingesetzt – für den Rest sorgten wiederum die Tänzerinnen und Tänzer. Als Füchse verkleidet machten sie im Wald vorsichtig Bekanntschaft mit Aschenbrödel, überkreuzten und umwickelten sich beim Nähen als Nadeln, Fäden und Knöpfe, und auch als von Aschenbrödel gewaschene weisse Laken wogen sie sich leicht im Wind.

Die gut einstudierten Schritte, die Motivation und die grosse Flexibilität der TänzerInnen sowie deren sorgfältig ausgewählten Kostüme sorgten für eine rundum gelungene Vorstellung, die vom Publikum auch entsprechend mit langem Applaus und einem ausverkauften Saal belohnt wurde.