Baden
«Teil unserer Heimat»: Simon Libsig kämpft für das ehemalige Kino Royal

Der Badener Geschichteschreiber äussert grosse Sorgen um das beliebte Kulturhaus und setzt sich für dessen Erhalt ein. In einem Kurzfilm bringt er seine Bedenken über die Pläne der Stadt und gleichzeitig seine Hoffnung zum Ausdruck, die Stadt möge das «Royal» erhalten.

Martin Rupf
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Zurzeit wird das ehemalige Kino Royal im Sinne einer Zwischennutzung kulturell genutzt. (Archiv)

Zurzeit wird das ehemalige Kino Royal im Sinne einer Zwischennutzung kulturell genutzt. (Archiv)

youtube.com/Christoph Voellmy

«Bei uns im wunderbaren Baden steht seit über 100 Jahren dieses Haus hier.» Mit diesen Worten beginnt der Hommage-Film an das «Royal», den der Badener Geschichteschreiber Simon Libsig vor wenigen Tagen auf Facebook und Youtube gestellt hat. Während gut einer Minute werden Fotos vom «Royal» eingeblendet, während aus dem Off die Stimme von Libsig zu hören ist. «Es wurde gestrichen, verkabelt gewerkelt und gebastelt. Jedem hier war klar, es gibt kein Geld, nur der Spass zählt.» Und weiter: «Der Aufwand hat sich voll gelohnt . . . bis Ende Jahr ist dieses Haus hier ausgebucht.»

Und dann die Befürchtung: «Doch könnt sich wiederholen, was seit Jahren hier im Trend liegt. Haus weg, Glas und Stahl. Ich glaube mal Ihr kennt das Lied.» Und zum Schluss: «Aber vergesst nicht, wir sind Baden. Es wird Zeit, dass man Nein sagt. Das Royal bleibt – es ist Teil unserer Heimat.»

«Wollte meinen Frust loswerden»

Auslöser für den Film sei laut Libsig der jüngste az-Artikel gewesen, wonach die Stadt Baden für das «Royal» dereinst die Möglichkeit eines Mietobjektes sieht. Das «Royal» sei ihm ans Herz gewachsen. «Nun fand ich den Zeitpunkt geeignet, meine persönlichen Bedenken kundzutun.» Er befürchte, dass Baden ein geschichtsträchtiges, lebendiges Haus verlieren, und einen weiteren Kühlschrank aus Glas und Stahl hingestellt bekomme.

«Ich sehe mich aber nicht als Rebell, der nun zu einer Massenbewegung ausruft. Der Clip ist vielmehr eine Hommage an das Royal verbunden mit der Hoffnung, die Stadt möge doch dieses 100-jährige Juwel erhalten», so Libsig, der selber schon im «Royal» aufgetreten ist, dort immer mal wieder die Reihe «Stoffwechsel» veranstaltet und nicht zuletzt oft als Gast im «Royal» anzutreffen ist.

Das «Royal» ist das älteste Kinogebäude des Kantons. Der Eigentümer wollte es 2010 abreissen und an seiner Stelle – bis zum Bau eines definitiven Projektes – vorübergehend Parkplätze errichten. Eine Interessengruppe opponierte aber erfolgreich gegen den Abbruch; derzeit darf das ehemalige Kino im Sinne einer Zwischenlösung kulturell genützt werden. Die Zukunft des Gebäudes ist aber nach wie vor ungewiss, wie die neuste Stellungnahme des Badener Stadtrates gezeigt hat.

Hier sehen Sie den Hommage-Film von Simon Libsig.