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Der Gemeinderat möchte in Neuenhof flächendeckend Tempo 30 einführen. An der Winder-Gmeind soll darüber abgestimmt werden.
Tempo 30 steht derzeit in vielen Gemeinden auf der Traktandenliste. So ist etwa in Untersiggenthal die flächendeckende Einführung von Tempo 30 geplant und steht kurz vor der Realisierung. Auch in Künten wird nach dem Ja an der Sommergmeind Tempo 30 auf den Gemeindestrassen im Siedlungsgebiet eingeführt. Derweil lehnten die Mägenwiler Stimmberechtigten im Juni eine Bürgerinitiative zur Einführung einer Tempo-30-Zone südlich der Hauptstrasse ab. Und in Spreitenbach wurde die Einführung von Tempo 30 «mangels finanzieller Mittel und Unterstützung» nicht weiterverfolgt.
Nun wird Tempo 30 auch in Neuenhof zum Politikum. Geht es nach dem Gemeinderat, soll an der Winter-Gmeind am 26. November über die Einführung von Tempo-30-Zonen abgestimmt werden. Bereits 2004 gab es diesbezüglich Bestrebungen. Doch die Gemeindeversammlung lehnte damals einen Kredit in Höhe von 320'000 Franken ab. «In den letzten Jahren sind aus der Bevölkerung aber immer wieder der Wunsch und das Bedürfnis an uns herangetragen worden, der Gemeinderat solle doch Tempo 30 im Dorf einführen», sagt Frau Gemeindeammann Susanne Voser (CVP). Nun endlich – nachdem die grossen Brocken wie neues Schulhaus, Finanz- und Lastenausgleich oder die Revision der Bau- und Nutzungsordnung realisiert worden sind – könne der Gemeinderat ein konkretes Konzept präsentieren. Dieses sieht die Einführung von Tempo 30 auf allen Strassen mit Ausnahme der Zürcherstrasse (Kantonsstrasse) und der Industriestrasse vor.
Kommenden Mittwoch (19 Uhr in der Aula) wird das Konzept der Bevölkerung präsentiert. Voser glaubt, dass die Einführung von Tempo 30 in der Bevölkerung auf Anklang stossen wird. «Erstens hat sich der Zeitgeist in den letzten Jahren verändert. Tempo 30 ist in vielen anderen Gemeinde umgesetzt worden und wird von der Bevölkerung entsprechend geschätzt.» Zweitens würden die Vorteile auf der Hand liegen. «Die Lebensqualität in den Quartieren wird verbessert. Es wird sicherer und es hat auch weniger Lärm.» Zudem würde der Fussgänger- und Veloverkehr mehr Platz erhalten.
2004 wurde das Vorhaben auch abgelehnt, weil Unternehmer befürchteten, weniger schnell von A nach B zu gelangen. «Ich glaube, das ist heute kein Thema mehr. Die paar wenigen Sekunden, die man bei Tempo 30 verliert, sind in Anbetracht all der Vorteile absolut vernachlässigbar.» Was das Ganze kosten wird, steht noch nicht genau fest. «Das hängt jetzt von den Diskussionen ab. Danach präsentieren wir das fertige Konzept und somit auch die Kosten.» Voser geht davon aus, dass die Kosten weniger hoch ausfallen dürften als 2004. «Damals realisierte man Tempo 30 noch mit vielen baulichen Massnahmen. Heute reicht in der Regel eine entsprechende Signalisation.»