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Der 8. «Convoy to Remember» in Birmenstorf war ein voller Erfolg – überschattet wird er von einem tödlichen Unfall in der Ostschweiz.
Adrian Gerwer, Gründer eines der grössten Militär-Oldtimer-Treffen Europas, hätte nach der achten Austragung des «Convoy to Remember» eigentlich allen Grund zur Freude. Erwartungsgemäss pilgerten letztes Wochenende an die 20 000 Besucher nach Birmenstorf. «Der Anlass verlief – wie übrigens schon die letzten sieben Male – ohne Unfälle oder andere Vorfälle», so Gerwer.
Dann am Sonntagabend die traurige Nachricht aus der Ostschweiz: Auf dem Pannenstreifen der A1 zwischen Oberbüren und Gossau war es zu einem Unfall gekommen, bei dem zwei Personen starben, vier Personen wurden schwer verletzt. Ein Auto war in ein historisches Militärfahrzeug geprallt, das auf dem Pannenstreifen gestanden hatte.
Adrian Gerwer bestätigt die naheliegende und traurige Vermutung: «Ja, nach unseren Erkenntnissen hat das involvierte Fahrzeug am Convoy teilgenommen.» Die Nachricht habe bei den Organisatoren grosse Bestürzung ausgelöst. «Auch wenn ich nicht jeden der über 3000 Teilnehmer persönlich kenne, so sind wir doch eine grosse Familie.» An das besagte Fahrzeug – ein Schweizer Mowag aus den Fünfzigerjahren – könne er sich sogar noch erinnern. «Es fuhr bei der Parade an uns vorbei und war in einem sehr guten Zustand.»
Abgesehen vom Unfall gebe es über den 8. Convoy nur Positives zu berichten. Im Camp bei der Kiesgrube campierten über 3000 Personen in Militärzelten. Insgesamt waren 700 Fahrzeuge und 100 Motorräder aus ganz Europa, rund 20 historische Panzer zu bestaunen. Man habe gespürt, dass es das letzte Treffen dieser Art in Birmenstorf war.
«Obwohl wir die Parade am Samstag dieses Jahr um eine Stunde vorversetzt hatten und es in Strömen regnete, waren mehr Schaulustige entlang der Strassen auszumachen.» Ansonsten hätten sie Wetterglück gehabt. «Der Regen hatte sogar den positiven Aspekt, dass das Ganze nicht so staubig war», so Gerwer. Als Highlight bezeichnet er die erstmalige Heeresausstellung der Schweizer Armee mit 15 Panzern. «Das war eine tolle Gelegenheit, die Schweizer Armee der Bevölkerung näher zu bringen.»
Doch das Treffen hatte auch internationales Flair. So hätten 18 Gruppen aus 14 Ländern teilgenommen. Und eines sei auch bei der letzten Austragung deutlich geworden: «Das war nie ein Treffen von Kriegsverherrlichern oder Waffennarren, sondern auch heuer wieder ein Volksanlass für Jung und Alt.» Gerade weil die Schweizer Armee heuer mit einer Heeresausstellung präsent gewesen sei, habe man darauf geachtet, dass sich keine „schwarzen Schafe“ unter den Teilnehmern befänden. „Bei Kontrollen haben wir tatsächlich einen Mann ausgemacht, der Nazi-Symbole verkaufen wollte, wie dies leider auch schon früher einmal passiert ist“, so Gerwer. Man habe den Mann sofort höflich aber bestimmt gebeten, das Gelände zu verlassen.
Während den drei Tagen sei ihm von allen Seiten der Wunsch respektive die Forderung herangetragen worden, «Du hörst jetzt nicht auf». Auch viele Gemeinden in der Region hätten sich bei ihm gemeldet und Areale oder Kiesgruben angeboten», so Gerwer. Doch für ihn ist klar: «In dieser Grösse wollen wir den Anlass nicht mehr organisieren.» Es sei aber nicht ausgeschlossen, das Treffen in drei Jahren wieder in kleinerer Form durchzuführen. «Jetzt geht es aber erst einmal darum, bis Ende Woche alles abzubauen.»