Die Badener Sänger geben am Sonntag im reformierten Kirchgemeindehaus ihr Abschiedskonzert. Mit einem breitgefächerten Gemeinschaftskonzert überzeugten sie bereits am vergangenen Wochenende mit dem Männerchor Liederkranz Wettingen nach einer langen Durststrecke.
Die Sänger des Männerchor Liederkranz, Wettingen und die Badener Sänger hatten auf der Bühne Platz genommen. Gespannt schauten ihnen die Besucherinnen und Besucher entgegen als Pianist Andre Desponds das Konzert mit dem an die Damenwelt gerichteten «Für Elisa» eröffnete.
Die unter der Leitung von Armin Hauser und Martin Bütikofer stehenden Chöre waren froh, nachdem das Gemeinschaftskonzert Coronabedingt dreimal verschoben werden musste, die Freunde des Chorgesangs mit einem breitgefächerten Konzert zu überraschen. Zusammen mit Larissa Angelini, der Tochter der kurzfristig erkrankten Sopranistin Monica Angelini, dem Bariton Erwin Heusser und dem allseits bekannten Pianisten André Desponds bildeten sie ein harmonisches Gespann.
Nicht nur Giuseppe Verdi
Ausdrucksstark eröffnete der Chor unhter der Leitung von Armin Hauser das Konzert mit dem «Jägerchor» von Carl Maria von Weber, um darauf einfühlsam Verdis «Va pensiero» den Gefangenenchor aus «Nabucco» darzubieten. Dass man mit «La Vergine degl’ Angeli» eine gute Liedwahl getroffen hatte, zeigte sich in der Begeisterung des Publikums, vermochten doch in diesem, ebenfalls aus Verdis Feder stammenden Oper «La forza del destino» Erwin Heusser mit seiner ausdruckstarken Stimme und Larissa Angelini, die an der Hochschule für Musik in Karlsruhe klassischen Gesang studiert hat, zu überzeugen.
Mit einem virtuosen Intermezzo gewährte André Desponds den Sängern eine Pause um nach einer Tenue Erleichterung im weissen Hemd und schwarzen Hosenträger ein Strauss beliebter Volksweisen wie «Kalinka» und «Tebe pajom» des russisch-ukrainischen Komponisten Dmytro Bortniaski zum Besten zu geben.
Ja, das Temp’rament
Während eines Intermezzos des Solistenpaares durften auch die Sänger zurücklehnen, die berührende Darbietung geniessen und sich auf das durch Marin Bütikofer geleitete Finale vorbereiten. Das Medley bekannter Melodien aus der Operette «Maske in Blau» darf als Höhepunkt des Konzerts bezeichnet werden, liefen doch Pianist, Solisten und der Chor zur Höchstform auf. Die bekannten Melodien aus dem Werk wie «Die Juliska aus Budapest», «Am Rio Negro» oder «Ja, das Temp’rament», welches die Uraufführung 1937 am Metropol-Theater in Berlin erlebte, wurden zu Evergreens.
Noch bevor das begeisterte Publikum in den Abend entlassen wurde, kamen Chor und Solisten nicht umhin, die vehement geforderten Zugaben zu gewähren. Am kommenden Sonntag erfährt das Gelungene Konzert eine Wiederholung. Für die 1826 gegründeten «Badener Sänger» ist es der letzte öffentliche Auftritt – es ist das Abschiedskonzert. Trotz intensiven Bemühungen ist es nicht gelungen, eine wesentliche Verjüngung oder gar eine Erhöhung der Aktiv-Mitgliederzahl herbeizuführen. Nach 196 Jahren soll der Verein zum Jahresende aufgelöst werden; so schön, schön war die Zeit!
Mit dem Gemeinschaftskonzert möchte sich der Chor von den treuen Konzertbesuchenden verabschieden. (az)
Gemeinschaftskonzert: Sonntag, 27, März 17.00 Uhr. Ref. Kirchgemeindehaus Baden. Abendkasse ab 16.00 Uhr