Baden
Traditionelles «Liechterwecke» in Baden: Glöckchen bringen die Stadt zum Leuchten

Mit dem «Liechterwecke» ist gestern Abend die Vorweihnachtszeit in Baden wortwörtlich eingeläutet worden. Statt wie in den vergangenen Jahren startete der Umzug in diesem Jahr von der Cordulapassage aus.

Martin Rupf
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Bereits zum zehnten Mal ging gestern Abend das «Liechterwecke» in Baden über die Bühne. Die Idee, die 2010 geboren wurde, ist inzwischen ein traditioneller Anlass geworden, der aus der Badener Vorweihnachtszeit nicht mehr wegzudenken ist. Auch gestern haben wieder über 1000 Kinder gemeinsam das Badener Weihnachtslicht geweckt. Auch wenn sich die Temperaturen alles andere als winterlich präsentierten, lag über dem Stadtzentrum ein vorweihnachtlicher Zauber.

Um 17 Uhr hatten sich in der Cordulapassage – ein Novum, war der Versammlungsort in den vergangenen Jahren doch immer der Cordulaplatz – Hunderte von Kindern eingefunden, um ihr Glöckchen von den Brödliräten der Spanischbrödlizunft in Empfang zu nehmen. Nachdem alle Kinder ihr Glöckchen gefasst hatten, startete der Umzug von Laternen begleitet in Richtung Badener Schlossbergplatz. Die Strassenbeleuchtung der Weiten Gasse wurde ausgeschaltet, damit nur die Laternen die Strasse erhellten.

2014 zur schönsten Beleuchtung gewählt

Auf dem Schlossbergplatz angekommen dann der Höhepunkt: Dominique Eliane Girod – sie ersetzte die kranke Märchenerzählerin Maria Magdalena Kaufmann – empfing die Kinder vor weihnachtlicher Kulisse auf dem Vordach des Kaufhauses Globus beim Stadtturm mit der Geschichte vom Badener Weihnachtslicht.

Als Girod nach rund zehn Minuten das Märchen beendet hatte, kam der Moment, auf den alle Kinder – und wohl nicht wenige Erwachsene gewartet hatten: «Und nun, lasst eure Glöcklein laut klingen, damit die Weihnachtsbeleuchtung geweckt wird», forderte Girod die Kinder auf.

In diesem Jahr startete der Umzug in der Cordulapassage.
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Langsam schreitet der Umzug zum Schlossbergplatz.
Gespannt warten alle auf den grossen Moment.
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«Oohs» und «Aahs» gehen durch die Menge.
Im Jahr 2014 wurde die Beleuchtung zur schönsten Weihnachtsbeleuchtung der Schweiz gekürt.
Zum Schluss dürfen isch die Kinder Spanischbrötli aussuchen.

In diesem Jahr startete der Umzug in der Cordulapassage.

Alex Spichale

Nach und nach liessen die Kinder ihre Glöckchen läuten. Und auf ein Mal fing die Lichtkugel über dem Schlossbergplatz und die gesamte Weihnachtsbeleuchtung in Baden an, hell zu leuchten. Ein Raunen ging durch die Menge, man hörte «Oohs» und «Aahs». Als Dankeschön erhielten die Kinder zum Schluss von den Bäckereien Arnet, Himmel, Linde und Moser Spanischbrötli geschenkt.

Die Badener Weihnachtsbeleuchtung stammt vom Lichtkünstler Willi Walter, der für jede Gasse eine individuelle Beleuchtung gestaltet hat. Das Lichtkunstwerk kann als Gesamtkunstwerk mit rund 10'000 sorgfältig arrangierten Lichtpunkten erlebt werden und lädt ein zum besinnlichen Weihnachtsshopping in der verträumten Badener Altstadt. Im Jahr 2014 wurde die Beleuchtung von Radio SRF sowohl von der Expertenjury als auch in der Publikumsabstimmung zur schönsten Weihnachtsbeleuchtung der Schweiz gekürt.