Sternsinger verzauberten die Bevölkerung kurz vor Weihnachten. Die Sänger und Sängerinnen jeden Alters zeigten in der Kirche ein kurzes, aber intensives Weihnachtsspiel.
So voll wie am vergangenen 4. Adventssonntag war die Kirche St. Anton wohl lange nicht mehr. Pünktlich um 16.30 Uhr sassen die Leute dicht gedrängt auf den Bänken und standen sogar beim Eingang, um ja nichts zu verpassen. Draussen erstrahlte der Himmel im sanften Pink der untergehenden Sonne, als sich an der Ecke Zentralstrasse/Winkelriedstrasse eine kleine Prozession in Gang setzte.
Angeführt von einem Mann im weissen Gewand näherten sich die rund hundert lichtertragenden Personen der Kirche. Der Anführer begann, seine sternförmige, farbige Laterne zu rotieren – und plötzlich erfüllte ein sanfter Gesang die Luft. Die Prozession näherte sich der Kirche und alle Teilnehmer sangen während dem Einzug weihnachtliche Lieder. Als die Sternsinger dann in die Kirche eintraten, war das wartende Publikum bereits äusserst gespannt.
Die Sänger und Sängerinnen jeden Alters zeigten in der Kirche ein kurzes, aber intensives Weihnachtsspiel. In Reimen erzählten Hirten, Könige und Josef die Weihnachtsgeschichte und spielten bekannte und adaptierte Szenen für das Publikum. Ergänzt wurde die Darstellung immer wieder durch den Gesang des Chors.
Begleitet von Bläsern sangen die Sternsinger Stücke aus dem Spiel von Oscar Eberle, das 1948 eigens für die Wettinger Sternsinger geschrieben wurde. Die Wettinger Sternsinger sind eine jahrhundertealte Tradition, die glücklicherweise trotz der zunehmenden Kommerzialisierung des Weihnachtsfests noch nicht verschwunden ist. Nach einem Unterbruch wurde der Zug der Sternsinger im Jahr 1948 mit dem Stück von Eberle wieder eingeführt. Auch dieses Jahr zogen die Wettinger Sternsinger von Kirche zu Kirche.
Nach ihrem Auftritt in der Kirche St. Anton zogen die Sänger weiter in die reformierte Kirche, wo sie ihr Stück im Freien aufführten. Sie schlossen den Abend mit einem Auftritt in der Kirche St. Sebastian ab. Nun müssen sich die Wettinger wieder ein Jahr gedulden, bis die Sternsinger erneut im Dorf einziehen.