Störche im Aargau
Traurig: Es ist nicht sicher, ob der Stettener Jungstorch «Lorenz» überlebt

Nach 2013 konnte beim Hochkamin auf dem Areal der Spezialitätenbrennerei Humbel erneut ein junger Storch beringt werden. Ob der kleine «Lorenz» überlebt, ist aber noch nicht sicher.

Carla Stampfli
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In Stetten wurde nach 2013 wieder ein Jungstorch beringt
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Der Jungstorch wird von Alois Vogler beringt
Nach zwei Jahren war es wieder soweit, bei der Brennerei Humbel in Stetten konnte ein Jungstorch beringt werden.
Lorenz verzückte vor allem die ganz kleinen Zuschauer.
Gut 100 Zuschauer waren an der Beringung von Lorenz dabei.
Die Beringung von Lorenz dauerte nur wenige Sekunden.

In Stetten wurde nach 2013 wieder ein Jungstorch beringt

Carla Stampfli

Zwei Jahre lang gab es auf dem Hochkamin der Spezialitätenbrennerei Humbel in Stetten kein Happy End: Zwar brüteten die Störche jeweils, doch der Nachwuchs überlebte nicht – die traditionelle Jungstorchberingung blieb aus. Nicht aber in diesem Jahr: Am Montagabend versah Alois Vogler, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Stetten, den Jungstorch «Lorenz» mit einem Ring.

Gut 100 Zuschauer, darunter viele Kinder, fanden sich bei Humbel ein. Aufgeregt guckten die Kleinen in den Himmel, wo das Storchenpaar herumkreiste. «Wow, jetzt fliegt grad die Mutter ans Nest», sagte ein Knabe und zeigte mit dem Finger nach oben.

«Eine Beringung ist immer ein Spektakel. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Jungstörche überleben», sagte Vogler. Im Januar sei der erste Storch gesichtet worden, kurz darauf der zweite. Das Paar habe drei Eier ausgebrütet, wobei zwei Junge eingegangen seien. «Ob der Jungstorch definitiv überlebt, zeigt sich erst, wenn er das Nest verlässt.»

Nur noch drei Wochen im Horst

Vogler griff zum Korb und erklomm die Leiter der Feuerwehr Rohrdorf. Danach holte er den Jungvogel vom Horst. Einmal unten, war der Ring in wenigen Sekunden am rechten Bein angebracht. Behutsam lupfte der Präsident den Jungstorch wieder in den Korb und legte ihn ins Nest zurück. Er werde noch rund drei Wochen im Horst bleiben. «Danach wird er mit anderen Störchen in den Süden ziehen», erklärte Vogler.

«Lorenz» ist übrigens der 23. Jungvogel, der seit 2000 – als die Störche zum ersten Mal auf dem Hochkamin brüteten – beringt wurde. «Er hat gute Federn, auch am Körper ist etwas dran. Ich bin zuversichtlich, dass der Jungstorch es schaffen wird», sagte Vogler.