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Die Region Baden ist für Kriminelle attraktiv, weil sie nahe der Autobahn liegt. Letztes Jahr ging die Zahl der Einbrüche gegenüber dem Vorjahr zurück, wohl weil die Polizei fast täglich präsent war. Das soll auch in diesem Jahr so bleiben.
Stellen Sie sich vor, Sie planen einen Einbruch. Worauf würden Sie achten? Wahrscheinlich suchen Sie den Ort so aus, dass Sie ihn einfach erreichen, und ihn ebenso schnell wieder verlassen können. Am besten über die Autobahn.
In der Region Baden gibt es Gemeinden, die diese Voraussetzung erfüllen. Das wissen nicht nur die Einbrecher, sondern auch die Polizisten. «Die Nähe zur Autobahn spielt gerade bei Einbruchdiebstählen eine zentrale Rolle», sagt Roland Pfister, Medienchef der Kantonspolizei Aargau.
Im vergangenen Jahr war die Kantonspolizei deshalb vermehrt in Quartieren oder in der Nähe von Autobahnauffahrten im Einsatz. «In Wettingen waren wir praktisch jeden Tag präsent», sagt Pfister. «Manchmal mit bis zu 20 Polizisten.» Das Ziel: Einbrüche verhindern.
Ein Blick in die Polizeistatistik des Kantons Aargau zeigt: Die Massnahme hat etwas bewirkt. Kantonal sind die Einbrüche im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen: von 3315 auf 2986. «Die Region rund um Baden ist und bleibt aber ein Hotspot, was Einbruchdiebstähle betrifft», sagt Pfister. Deshalb sei die Polizei auch in diesem Jahr verstärkt präsent.
Rund um Baden wird nicht nur eingebrochen. Auch für andere Straftaten ist die Region attraktiver. Mit Baden, Wettingen, Spreitenbach oder Neuenhof gibt es einige Orte mit vielen Einwohnern. «Je bevölkerungsreicher eine Ortschaft ist, desto eher birgt sie Potenzial für Straftaten», sagt Pfister.
In einer Stadt wie Baden beispielsweise sei Gewalt im öffentlichen Bereich ein Thema, hingegen weniger in einem Dorf auf dem Land. Das verdeutlichen Zahlen des Bundesamtes für Statistik: Spreitenbach und Baden sind mit 95,3 beziehungsweise 83,6 Straftaten pro 1000 Einwohner unter den zehn Gemeinden mit den meisten Straftaten im Kanton vertreten. Aarau hat mit 93,2 einen höheren Wert als Baden. Das war bereits 2013 der Fall.
Mehr Ladendiebstähle
Während die meisten Straftaten im Aargau rückläufig sind, haben Ladendiebstähle 2014 zugenommen. Auch rund um Baden hat die Polizei gemäss Pfister mit Ladendieben zu kämpfen. Grosse Einkaufscenter, wie das Shoppi Tivoli in Spreitenbach, ziehen diese an.
Wie viele Straftaten in den einzelnen Gemeinden im Bezirk Baden begangen wurden, lässt sich laut Kantonspolizei Aargau nicht so einfach entschlüsseln. Die Polizei erfasse die Zahlen nicht nach Bezirken, sondern nach den drei Regionen Ost, West und Nord. Baden gehört zur Region Ost. Darin sind auch Delikte erfasst, die im Freiamt begangen wurden. Das mache Rückschlüsse auf den Bezirk Baden schwierig. (nla)