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Der Bus-Crash von Baden wird keine zusätzliche Sicherheitsmassnahmen in den Postautos nach sich ziehen. Die SUST erkannte kein Sicherheitsdefizit, dementsprechend sieht PostAuto Schweiz kein Grund für Massnahmen. Ob der Unfall aber für den Chauffeur Konsequenzen hat, ist noch offen.
Kein Sicherheitsdefizit, verantwortlich für den Bus-Crash in Baden war der Buschauffeur. Diese Schlussfolgerung ist dem Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST zu entnehmen. Der Busfahrer hat gegen Weisungen von PostAuto Schweiz verstossen und somit den Unfall erst ermöglicht.
Der Chauffeur verliess den Fahrersitz bei laufendem Motor, eingelegtem Gang und ohne angezogener Handbremse. Als er sich wieder ans Steuer setzen wollte, kam er versehentlich ans Gaspedal. Die Folge war ein Crash und ein Schaden von weit über 100 000 Franken.
Ob der betroffene Chauffeur nun mit Konsequenzen zu rechnen hat, ist noch unklar. Mediensprecherin Katharina Merkle von PostAuto Schweiz schreibt dazu: «Die Vorgesetzten stehen mit dem Chauffeur im Austausch und werden den nun vorliegenden Bericht mit ihm besprechen. Es ist noch offen, ob sich daraus Massnahmen ergeben.» Die Mediensprecherin betont aber: «Es handelt sich um einen bewährten Mitarbeiter.»
Patrick Zingg, Leiter von PostAuto-Region Nordschweiz sagte im Januar zu TeleM1, der Chauffeur solle möglichst bald wieder in den Fahrdienst zurückkehren. Das könnte nun im April der Fall sein, wie die Medienstelle mitteilt. Bisher fiel er aufgrund des Crashs am 12. Januar krankheitsbedingt aus. Er hatte sich beim Unfall am rechten Knie und Schienbein verletzt.
Die SUST schrieb in ihrem Bericht, dass der Unfall dadurch begünstigt wurde, «dass das involvierte Fahrzeug über keine Einrichtung verfügt, die den Chauffeur warnt, sobald er den Fahrstand bei laufendem Motor, eingelegtem Gang oder nicht anglegter Feststellbremse verlässt.»
Alle neueren Busse von Postauto Schweiz verfügen über ein solches Warnsystem. Dieses gibt an, wenn der Motor abgestellt ist, aber die Handbremse nicht angezogen wurde. Egal ob mit oder ohne Warnsystem, der Bus-Crash wäre in beiden Fällen nicht zu verhindern gewesen. Mediensprecherin Merkle: «Dass der Motor läuft und die Feststellbremse nicht angelegt ist, ist ja die normale Situation, daher gibt es dort kein Warnsystem.»
Es sei auch nicht geplant ein solches Warnsystem einzuführen. «Es gibt klare Weisungen und Vorschriften: Die Fahrer müssen sitzenbleiben, solange der Motor läuft.» Die entsprechende Weisung sei gegenüber den Chauffeuren auch klar kommuniziert worden. (fvo)