Nein. Es geht nicht ums Aufwischen liegen gebliebener Konfettis der vergangenen Fasnacht. Und es ist auch kein weiteres Kunstwerk bekannt, dessen Einweihung anstehen könnte oder vergessen worden wäre. Interessant ist dennoch der Zeitpunkt der «Stack»-Einweihung, nämlich acht Monate nach der Setzung des umstrittenen Kunstwerkes am Schulhausplatz – und unmittelbar nach der Fasnacht, wo dieses als Sujet doch närrische Ehrerbietung fand.
Von Baden nach Turgi zum Rechnungsabschluss: Überschuss von 2,7 Millionen Franken! Es handelt sich immerhin um diejenige Gemeinde, die schon beinahe offiziell um Badens Hand angehalten hat. «Mit den interessierten Gemeinden ist das Vorgehen betreffend gemeinsames Verständnis für die langfristige Stärkung des funktionalen Raums geklärt», steht im Jahresziel 2019 der Stadt Baden in Sachen Regionale Zusammenarbeit. Wenn sich das auch reichlich «floskulös» anhört, so fragt sich, ob der Stadtrat nun in Turgi klärt, mit welchen Massnahmen man eine Stärkung des Finanzhaushaltes erreichen kann.
Ob bei der Präsentation des Turgemer Abschlusses durch Ammann Adrian Schoop etwas Effekthascherei dabei gewesen ist oder nicht, und ob die Steuereintreiber auch 2020 ebenso erfolgreich sein werden – darum geht es nicht. Vielmehr geht es ums Prinzip, dass Sparbemühungen von der Exekutive ausgehen müssen und bis ins hinterste Gemeindebüro gelebt werden sollten. Das beginnt beim Einsparen von nicht zwingend notwendigen Sitzungsgeldern über das Engagement externer Experten bis zum Sparen bei Drucker und Papier. Und so weit scheint Baden noch nicht zu sein.
Irgendwie passt dies zum «Eindruck, dass es mit der Stadt Baden momentan nicht richtig vorwärtsgeht», wie Nadia Omar, Fraktionspräsidentin des Team Baden, kürzlich bemerkte und damit nicht allein ist. Wenn auch Stadtammann Markus Schneider sofort reagierte und ein «Stillstand»-Dementi abgab, so drängen sich einige Fragen auf: Was läuft beim Mättelisteg? Wie lange bleiben uns die Schlaglöcher in der inneren Mellingerstrasse erhalten? Geht es nun vorwärts bei der Langmatt oder war das kürzlich wieder mal eine Vorvorankündigung? Was ist mit dem Galgenbuck? Wie sieht die Zukunft der Sportanlage Aue aus? Wo bleibt die geforderte Verwaltungsüberprüfung? Wird das vergoldete Provisorium der Velostation definitiv zum Providurium? Und wenn der Stadtrat sich freut, dass es in den Bädern endlich vorwärtsgeht: Kann er nicht dafür sorgen, dass das Baugelände für Spaziergänger und Neugierige besser erschlossen wird? Oder bleibt allen für die nächsten zwei Jahre derselbe Umweg, wie ihn demnächst die Limmatläuferinnen und -läufer machen müssen?
Vielleicht tut dem Stadtrat unrecht, wer an seinen Entwicklungsbemühungen zweifelt. Doch dann muss man ihm zumindest den Vorwurf machen, dass er sich gegenüber der Öffentlichkeit darüber ausschweigt. In den vergangenen Monaten liess er sich fast ausschliesslich vernehmen, wenn er reagieren musste. Den Tatbeweis des Agierens hat er seit Amtsantritt noch nicht erbracht. Darum – beziehungsweise so oder so: Tu Gutes, und sprich darüber! Und erinnert euch eurer Wahlslogans vom Herbst 2017.