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Das letzte Wochenende des Volksfests ist da und somit auch der baldige Abbau der vielen Holzkonstruktionen. Einige Betreiberinnen und Betreiber suchen auf Plattformen wie «Tutti» Abnehmer für ihre Kunstwerke.
Mit viel Aufwand, Liebe, Schweiss und vor allem Holz wurden die Beizen und Bars an der Badenfahrt errichtet. Am Sonntag sollen sie nun in Rente gehen. Viele Betreiberinnen und Betreiber würden ihre Kunstwerke gerne weiterverkaufen. Das gestaltet sich allerdings nicht immer einfach.
Tobias Koller, Mitbetreiber des «Tüfels Chäller» an der Badenfahrt, erklärt gegenüber Radio Argovia: «Wir haben fast ein kleines Einfamilienhaus aus Holz hingestellt und sind nun dran, das zu verkaufen. Wir haben verschiedene Interessenten von Brokern über tatsächlich interessierte Leute von Vereinen oder Gemeinden, die auch bald ein Fest haben – aber es ist natürlich nicht ganz einfach.»
Die Betreiber des «Tüfels Chäller» hoffen auf einen baldigen Abnehmer. Ihr Ziel ist klar: «Schön wäre, wenn das Holz weiterverwendet werden könnte und nicht entsorgt werden müsste – das ist eigentlich mein oberstes Ziel», sagt Koller. Das Wunschszenario sei aber schon, den Bau als Ganzes verkaufen zu können. Dafür würden die Betreiber dem Käufer oder der Käuferin auch preislich entgegenkommen.
Verkauft werden soll es für 15’000 Franken – also für einen Bruchteil dessen, was der Bau ursprünglich gekostet hat. Der Verkauf wurde aktiv budgetiert, das Team ist also auf das Geld daraus angewiesen, um nach der Badenfahrt annähernd schwarze Zahlen schreiben zu können.
Auch Roland Theiler, Präsident von Unicum, einem Zusammenschluss aus den drei Badener Quartiervereinen Chrüzliberg, Altstadt und Limmat rechts, der an der Badenfahrt die gleichnamige Festbeiz betreibt, will die Holzkonstruktion auf Tutti.ch verkaufen. Der massive zweistöckige Bau, der aus mehreren Kubik Holz besteht, sollte ursprünglich als Ganzes für 5000 Franken verkauft werden.
«Es scheint sich nun aber abzuzeichnen, dass niemand daran interessiert ist. Wir haben sehr viele Gemeinden und Vereine angeschrieben, allerdings ist bislang nichts zurückgekommen», erklärt Theiler gegenüber Radio Argovia.
Der neue Plan sehe deshalb nun vor, möglichst viel Material zerstückelt abgeben zu können – an Bauern, Transportfirmen und auch für die Renovation eines denkmalgeschützten Gebäudes. «Im Moment sieht es relativ gut aus, dass wir sehr, sehr viel Material wiederverwenden können – halt einfach in einer anderen Form», sagt Theiler weiter.
Dabei spiele der Materialwert nur eine untergeordnete Rolle, ergänzt Theiler gegenüber der AZ. «Wir suchten und finden nun eine Lösung mit eher kleineren Beträgen und Manpower als Gegenleistung.» Ihnen fehle der Platz, das Material zu lagern, sie wollen aber möglichst kein Holz «zum Schreddern» geben müssen.
Ebenfalls auf Tutti.ch wird übrigens auch das Raketen-Bühnenbild des Theaterstücks «Neoversum» der Klamaukgruppe Chropfchrötte angeboten – und zwar gratis. Die Kosten für Abbau und Transport müssen aber selber übernommen werden. (cla)