Startseite
Aargau
Baden
Am Schadenmühleplatz könnte eine neue Überbauung mit städtischen Büros, Wohnungen und Läden entstehen. Eine Möglichkeit wäre ein 55 Meter hohes Verwaltungsgebäude.
Der Badener Schadenmühleplatz liegt an bester städtebaulicher Lage, an der Einfallsachse von Dättwil in die Innenstadt. Die grosse, baumumsäumte Fläche dient die meiste Zeit des Jahres als Parkplatz – es sei denn, ein Zirkus gastiert in Baden. Zwischen dem Platz, den Gleisen der Nationalbahnlinie und der Mellingerstrasse gibt es zudem ein unscheinbares Wohn- und Gewerbegebiet, das bald neu überbaut werden könnte (siehe Bildergalerie).
Die Stadt Baden hat nun zusammen mit den anderen Grundbesitzern des «Schadenmühleplatzes Ost» eine Testplanung durchgeführt. Konkret heisst das: Vier Architekturbüros haben Vorschläge gemacht, wie das Areal bebaut werden könnte. Letzte Woche wurden die Projekte im Werkhof präsentiert. Beteiligt haben sich an der Planung zwei Badener Büros (Burkard Meyer Architekten und Egli Rohr Partner) sowie zwei Zürcher Büros (Galli Rudolf Architekten und Zach + Zünd).
Als «Sieger» geht aus der Testplanung der Vorschlag von Galli Rudolf Architekten, Zürich, hervor. Das Büro ist in Baden nicht unbekannt: Galli Rudolf haben sich unter anderem schon an der Testplanung für das Müllerbräu-Areal, am Wettbewerb für das Bäderquartier sowie bei der Quartierentwicklung im Kappelerhof und im Meierhof beteiligt. Zudem entwarf das Büro in einer Arbeitsgemeinschaft mit den Zürcher Architekten Wülser Bechtel die neue Siedlung Klosterbrühl in Wettingen für die Wohngenossenschaft Lägern.
6 Häuser müssten für eine neue Überbauung auf dem «Schadenmühleplatz Ost» abgerissen werden. Darunter auch das gelbe Haus an der Mellingerstrasse 56 (an der Bahnlinie), wo seit 1345 die Schadenmühle stand – die Mühle der Familie Schad.
In dem Haus ist heute das Café Dolce e Salato. Ebenfalls weichen müsste die Subaru-Garage Scacchi, die frühere Werkstatt der Familie Renold. Der Schadenmühleplatz soll eine freie Fläche bleiben, allenfalls könnte er sogar aufgewertet werden . Unter dem Platz könnte später eine Tiefgarage entstehen.
Am «Schadenmühleplatz Ost» könnten bis zu 100 Wohnungen, Büros und Läden entstehen. Die Stadt Baden prüft derzeit, ob eine zentralisierte Verwaltung an einem Standort Kosten sparen könnte. Bisher ist die Stadtverwaltung neben dem Stadthaus auf verschiedene Gebäude in der Stadt verteilt. Ein Verwaltungshochhaus am Schadenmühleplatz ist bisher nur eine Idee.
«Wir wollten diese Möglichkeit aber als Variante in die Testplanung einbeziehen», sagt Jarl Olesen, Leiter Planung und Bau der Stadt Baden. Das Siegerprojekt von Galli Rudolf Architekten sieht zwei Möglichkeiten vor: Entweder ein etwas niedrigeres, drittes Wohnhaus – oder ein Verwaltungshochhaus, das laut Zonenplan bis zu 55 Meter hoch werden könnte.
Jarl Olesen sagt zum Projekt: «Ein Argument bei der Auswahl war unter anderem die Sichtachse vom Schulhausplatz der Mellingerstrasse entlang bis zum Schadenmühleplatz. Das Projekt von Galli Rudolf Architekten greift diese Sichtachse sehr geschickt auf.» Olesen war als Vertreter der Stadt im Auswahlgremium dabei.
Neben Vertretern der Stadt waren im Gremium auch die privaten Grundbesitzer: Renold Immobilien, Meier Schmocker Immobilien und Andrea Schoop-Wettstein. Sie haben sich für die Testplanung mit der Stadt Baden zusammengetan. «Das ist ein gutes Beispiel für eine intensive Zusammenarbeit der Stadt und privater Grundeigentümer», sagt Olesen.
Als Ergebnis der Testplanung wird jetzt das Büro Galli Rudolf Architekten mit der Ausarbeitung eines Richtprojekts beauftragt – unter Einbezug der vorgeschlagenen Verkehrsführung von Egli Rohr Partner. Anschliessend wird es ein übliches Verfahren mit einem Gestaltungsplan und einer öffentlichen Mitwirkung geben. Bis Ende Jahr soll das Richtprojekt vorliegen.