Im Ostaargau führten die Flüsse letzte Woche enorm viel Wasser. Die Übergänge in Turgi und Gebenstorf sind weiterhin zu. Und sämtliche Pumpen der Feuerwehr sind wegen überfluteter Keller in Betrieb.
Im sogenannten Wasserschloss der Schweiz vereinigen sich Aare, Reuss und Limmat innerhalb weniger Hundert Meter. Alle drei Flüsse führten vergangene Woche enorm viel Wasser. Aufgrund des massiven Pegelanstiegs wurden die Stahljoch- sowie die Holzbrücke zwischen Turgi und Ennetturgi für jeglichen Verkehr gesperrt, also für Autos, Fahrräder und Fussgänger.
Die Stahljochbrücke bleibt nun vorerst für sämtlichen Verkehr gesperrt. Dies teilt die Gemeinde Turgi am Dienstag mit. «Bevor sie wieder für den Verkehr sowie die Fussgänger freigegeben werden kann, muss das Fundament im Rahmen eines Tauchgangs auf Schäden durch das Hochwasser untersucht werden.» Der Tauchgang kann allerdings erst durchgeführt werden, wenn der Pegelstand der Limmat zurückgegangen ist. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer habe Priorität, darum bleibe die Stahljochbrücke bis auf weiteres gesperrt.
Wieder für Fussgänger und Fahrräder offen ist neu die Holzbrücke gleich daneben. Autos dürfen beziehungsweise können hier nie durchfahren, weil die Brücke dafür zu wenig breit ist.
Doch die Feuerwehr steht noch immer im Einsatz. Wegen des Pegelanstiegs des Grundwassers sind zurzeit nach wie vor sämtliche Pumpen der Feuerwehr Gebenstorf-Turgi in Betrieb. Weil mehrere Liegenschaften von Wasser im Keller betroffen sind, müsse die Feuerwehr-Einsatzleitung bei der Abarbeitung aufgrund der jeweiligen Gefährdungs- und Schadenslage Prioritäten setzen, heisst es in einer Mitteilung.
Eine weitere Brücke im Wasserschloss bleibt temporär gesperrt: Die Spinnereibrücke zwischen Gebenstorf und Windisch. Die Gemeindekanzlei Gebenstorf teilt mit: «Die Sicherheit der Bevölkerung hat für die Behörden oberste Priorität. Die Fachleute werden zuerst eine statische Prüfung vornehmen, bevor die Brücke wieder freigegeben werden kann.»
Die Pegelstände im Wasserschloss stagnieren laut Regionalem Führungsorgan auch in den kommenden Tagen auf teilweise hohem Niveau, schreibt die Gemeinde Gebenstorf. «Der Aufenthalt in Ufernähe ist somit immer noch mit grossen Risiken für Leib und Leben verbunden.»
Darum bleiben bis auf weiteres die Uferweg an der Aare und an der Reuss gesperrt. Dies beinhaltet auch die offiziellen öffentlich zugänglichen Badeplätze (Reussbädli und Aarebädli). Die Bevölkerung wird gebeten, sich an die signalisierten Absperrungen zu halten und aus Sicherheitsgründen vorläufig weiterhin auf das Baden in den Flüssen zu verzichten.
Auch in Birmenstorf bleiben die Uferwege weiter gesperrt. «Die Hochwasserlage hat sich zwischenzeitlich stabilisiert, jedoch wird die Reuss auch die nächsten Tage sehr viel Wasser und Schwemmholz führen», teilt die Gemeinde mit. Die Sperrung der Uferwege könne erst nach deutlicher Entspannung der Hochwasserlage und Begutachtung der Wege und allfälliger Instandstellungen wieder aufgehoben werden.