Die Post schliesst die Halle mit Hunderten Postfächern beim Bahnhof Baden samstags neu früher, sonntags bleibt sie geschlossen. Laut einem Post-Sprecher ist dies keine Sparmassnahme. Vielmehr sei der Raum seit Jahren als Partyraum missbraucht worden.
Die Postfächer-Halle in Baden wird neu samstags um 11 Uhr geschlossen und bleibt auch am Sonntag geschlossen. Die Post hat ihre Kunden entsprechend informiert, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. «Um Ihre Sicherheit und die Sicherheit Ihrer Postsendungen zu schützen, sehen wir uns gezwungen, die Öffnungszeiten der Postfachanlage anzupassen.»
Doch im offiziellen Beschrieb der Post steht, dass der Zugang zum Postfach «rund um die Uhr gewährleistet» sei. Die Post beim Bahnhof Baden hat samstags bis 16 Uhr geöffnet. Ist die Schliessung der Postfachanlage also nur ein Vorwand, um Personalkosten zu sparen? Post-Mediensprecher Bernhard Bürki bestreitet das gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die Halle werde nachts und an Wochenenden regelmässig als Aufenthalts- und Partyraum missbraucht.
Die Post habe jahrelang mit Stadtpolizei und Sicherheitsfirmen zusammengearbeitet, um dem Problem Herr zu werden. Selbst Verzeigungen, Videoüberwachung und ein Zugangscode hätten nicht gefruchtet. Bürki verweist zudem darauf, dass die Nutzung von Postfächern in der Schweiz rückläufig sei.
Stadtpolizeichef Martin Brönnimann bestätigt gegenüber der Zeitung, dass die Postfächer ein Dauerärgernis sind und dass die Polizei regelmässig Beanstandungen von Kunden hatte.
Vandalen respektive Dreck, Abfall und aufgebrochene Fächer waren schon im Dezember letzten Jahres der Grund dafür, dass die Post in Buchs AG mit einem Metallgitter den Raum vor den Postfächern absperrte. Der Raum dort war überdacht und frei zugänglich. Die Situation bei der Poststelle Buchs sei unhaltbar geworden, hatte die Post damals mitgeteilt. Seither sind die Postfächer nur noch von 6.30 bis 17 Uhr zugänglich. (pz)