Baden
Verbrecherbande verurteilt: Haupttäter kassiert viereinhalb Jahre Gefängnis

Insgesamt 13 Männer mussten sich drei Tage lang vor dem Bezirksgericht Baden verantworten. Sie hatten im grossen Stil palettweise an ihrem Arbeitsort in Dintikon Elektronikgeräte geklaut und verkauft.

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Insgesamt 12 Männer hatten im grossen Stil Elektronikgeräte geklaut und im In- und Ausland verkauft. Sie mussten sich nun während drei Tagen vor dem Bezirksgericht Baden verantworten.

Gestern wurde das Urteil im Mega-Prozess gesprochen: Der Haupttäter, ein Türke, war für den Vertrieb der geklauten Ware verantwortlich. Er wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre gefordert.

Der Komplize des Haupttäters wurde mit drei Jahren und acht Monaten Gefängnis bestraft. Den weiteren Helfern der Verbrecherbande wurden zwischen 12 Monaten bedingt und drei Jahren unbedingt auferlegt.

Ein Helfer wurde ausserdem freigesprochen, weil während der Gerichtsverhandlung erhebliche Zweifel am Sachverhalt und der Mithilfe des Mannes aufkamen.

Am Arbeitsort palettweise geklaut

Einige Bandenmitglieder hatten 2003 in Spreitenbach erstmals Handys gestohlen. Im grossen Stil agierten sie jedoch 2005. Mehrere Verurteilte liessen als Mitarbeiter der PostLogistics in Dintikon palettweise Handys und Laptops mitgehen, die sie später verhökerten.

Hier bei der Post Logistics in Dintikon waren die Täter an der Quelle und klauten palettweise Elektronikgeräte

Hier bei der Post Logistics in Dintikon waren die Täter an der Quelle und klauten palettweise Elektronikgeräte

AZ

Einer der Angeklagten hatte beispielsweise am 2. März 2005 nicht weniger als 150 Mobiltelefone im Wert von 83 550 Franken aus der Bereitstellungshalle in seinen privaten Wagen eingeladen. Hilfe bekam er von einem Kollegen, den er mit 7 000 Franken entlöhnte. Nur wenige Tage später entwendete er erneut 164 Handys.

Der Fall war äusserst umfangreich, sodass drei Gerichtsschreiber involviert waren und die Einvernahmen und Untersuchungen sich über Jahre hinzogen. Der Fall füllte ausserdem über 40 Bundesordner. Ob die Männer das Urteil vors Obergericht weiterziehen, steht noch aus. (sha)