An der Alten Bremgartenstrasse entstehen über 80 Wohnungen – nun kann sich Bevölkerung äussern. An einer Informationsveranstaltung gab die Verkehrsführung zu reden.
Es ist eine der letzten grossen Flächen, die in der Gemeinde Niederrohrdorf bebaut werden sollen: das ehemalige Kuhn-Areal an der Alten Bremgartenstrasse. Noch bis zum 12. Februar kann sich die Bevölkerung im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens zum Gestaltungsplan äussern.
Und darum geht es: Auf dem rund 10 000 Quadratmeter grossen Gelände soll eine Siedlung mit sechs Mehrfamilienhäusern und einer gemeinsamen Tiefgarage entstehen. In den vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden finden über 80 Wohnungen Platz, die Anzahl Zimmer variiert zwischen zwei- und fünfeinhalb.
Durch die Siedlung, die gegenüber dem Kindergarten Clemenz zu stehen kommen soll, führt ein Wegenetz mit vier kleineren Begegnungszonen sowie Spielplätzen. Die Wohnungen, die teils verkauft und teils vermietet werden, sind für Bewohner aller Altersstufen vorgesehen.
«Die Bauten sind sehr feinfühlig geplant», sagt Bauverwalter Sandro Fischer. Beispielsweise in Bezug auf die muldenartige Lage des ehemaligen Kuhn-Areals oder die Verkehrsanbindung. «Es ist ein massgebendes Projekt für die Siedlungsentwicklung von Niederrohrdorf.»
Die Siedlung an der Alten Bremgartenstrasse mit über 80 Wohnungen ist eines der grösseren Bauprojekte in Niederrohrdorf. Das derzeit grösste ist die Überbauung bei der «Hintermatt» auf dem Egro-Areal. Die Bauarbeiten des sogenannten «Liberty-Parks» starteten im Sommer 2014 – jedoch mit einer Verzögerung. Grund dafür war, dass das Bauprojekt mehrmals den Besitzer wechselte: von der Egro Immo AG, zur Suisse Promotion Immobilien AG aus Zug, hin zur heutigen Eigentümerin, der Basler Pax Schweizerischen Lebensversicherungsgesellschaft. Der «Liberty Park» besteht aus 9 Y-Häusern und bietet Platz für 119 Eigentumswohnungen mit zwei- bis fünfeinhalb Zimmern. Die Einheiten sollen im Sommer bezugsbereit sein, wie es bei der Pax auf Anfrage heisst. Die Wohnungen sollen bald ausgeschrieben werden. (ces)
Werde die Bevölkerung doch wahrscheinlich um über Hundert Personen zunehmen, sagt Fischer. Mit der neuen Überbauung soll auch das öffentliche Fusswegnetz, der Zugang zum Kindergarten, ausgebaut und gesichert, die Alte Bremgartenstrasse verbreitert und verkehrsberuhigt gestaltet werden. Die Siedlung selber soll autofrei sein.
Die Ausgangslage für die Neugestaltung des Geländes war die folgende: 2014 übernahm die Laufenburger Erne-Gruppe die Niederrohrdorfer Bauunternehmung W. Kuhn AG. Daraufhin wurden Lager- und Deponieplätze frei, das Gelände und die angrenzenden, seit längerer Zeit brachliegenden Parzellen begannen zu verwahrlosen.
Die Gemeinde suchte den Kontakt mit den Eigentümern W. Kuhn AG, Egloff + Känzig AG sowie mit Werner Brunner. Erfolgreich: Gemeinsam führten sie einen Architekturwettbewerb für eine Wohnüberbauung im anonymen Verfahren durch. Von den vier eingeladenen Büros ging die Egli Rohr Partner AG aus Baden-Dättwil als Sieger hervor.
Bis Mitte nächsten Monat hat die Bevölkerung nun Zeit, Anmerkungen und Vorschläge zum Gestaltungsplan Alte Bremgartenstrasse anzubringen. Man sei positiv gestimmt, sagt Gemeindeschreiber Hugo Kreyenbühl. Bauverwalter Sandro Fischer bestätigt: Die Informationsveranstaltung von vergangener Woche sei sehr gut besucht, die Stimmung angenehm gewesen. «Die Architektur der Überbauung hat viele überzeugt.»
Was hingegen zu reden gegeben habe, war die Verkehrsführung. Diese sei jedoch sehr verträglich geplant, sagt Fischer. So sei beispielsweise die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage am selben Punkt an der Heigellochstrasse geplant. Er glaubt, dass es mit der neuen Überbauung im Vergleich zu früher weniger Verkehr haben werde: «Als das Baugeschäft W. Kuhn und die Sanitärunternehmung Egloff + Känzig noch tätig waren, gab es im Quartier viel mehr Bewegung.»