Baden
Videos bringen es am Filmabend im Royal in einer Minute auf den Punkt

Kurzfilme und kurz gefilmt: Das Royal präsentiert 60-Sekunden-Movies aus aller Welt. Als Einstiegt zeigt ein Badener Filmemacher seinen fünf Minuten dauernden Videoclip, den er in nur 72 Stunden produziert hat.

Britta Gfeller (Text und Bilder)
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60-Sekunden-Movies im Badener Royal
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Die Kurzfilme faszinieren das Publikum im Royal.
Auf der Leinwand im Royal hat jede Idee Platz. Die Clips bringen das Publikum abwechselnd zum Lachen, Staunen und Stirnrunzeln.

60-Sekunden-Movies im Badener Royal

Britta Gfeller

In einer Minute kann vieles passieren: Zwei Menschen können sich verlieben, eine Beziehung kann zerbrechen oder man kann eine ganze Stadtrundfahrt machen. Dies sind nur einige der Themen der einminütigen Kurzfilme, die am Freitagabend im Royal in Baden gezeigt worden sind.

«Es ist spannend, was die Filmemacher aus 60 Sekunden herausholen können», sagt Andi Hofmann, der für die Organisation des Filmfestivals zuständig ist. «Die Vorgaben waren für jeden die gleichen. Trotzdem hat jeder die Aufgabe ganz anderes umgesetzt.»

Projekte von Profis und Laien

Die Macher der kurzen Sequenzen stammen aus aller Welt, allen Alterskategorien und haben unterschiedliche Erfahrungen im Filmbusiness. Sowohl Schüler als auch Profis haben ihre Werke eingesandt. Zum ersten Mal gezeigt wurden die Kurzfilme im letzten Herbst am One Minute Film & Video Festival in Aarau. Die 60 Filme, die im Royal gezeigt wurden, sind ein Best of davon. «Das Projekt passt perfekt zum Royal, da wir auch den noch nicht so bekannten Filmemachern eine Plattform bieten wollen», sagt Hofmann.

Film entstand in nur drei Tagen

Ein solcher Filmemacher ist der Kanadier Trent Whale, der mit seinem Kurzfilm das Festival im Royal eröffnete. «Es ist toll, dass ich meine Arbeit in meiner neuen Heimat präsentieren kann», sagt Whale, der vor eineinhalb Jahren wegen der Liebe nach Baden zog. Sein Videoclip ist in Kanada entstanden, im Rahmen eines Filmfestivals. Damals kam der Film ins Finale. Vorgabe beim Wettbewerb war, dass der ganze Film – von der Idee über die Aufnahme der Bilder und der Musik bis zum Schnitt – in nur 72 Stunden fertig sein musste. Whales trashige Gangster-Rap-Parodie dauert fünf Minuten.

«Ich kann mir nicht vorstellen, einen Film zu drehen, der nur eine Minute dauert. Es ist sehr schwierig, in so kurzer Zeit etwas auf den Punkt zu bringen.»

Offen für neue Talente

Die Teilnehmer des One Minute Film & Video Festivals haben dies offenbar geschafft. Die zahlreich erschienenen Filmfans im Royal freuten sich über die Clips, die sie abwechselnd zum Lachen, Staunen und Stirnrunzeln brachten.

Auch Andi Hofmann ist zufrieden mit dem Filmabend und hofft auf weitere dieser Art: «Wir sind offen für kreative Filmemacher aus der Region. Im Royal darf jeder seine Projekte auf die Leinwand bringen. Denn wie man an diesen Kurzfilmen sieht, muss man kein Profi sein, um einen guten Film zu machen.»