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Zu Beginn der Corona-Krise herrschte in Schweizer Testzentren Hochbetrieb. Mittlerweile lassen sich kaum mehr Leute testen. In den Aargauer Spitälern werden die Kapazitäten längst nicht ausgeschöpft.
Am Anfang der Pandemie gab es zu wenig Coronatests. Es kam mitunter zu Warteschlangen in den Testzentren. Daher entschied das Bundesamt für Gesundheit (BAG), nur noch Risikopatienten mit starken Symptomen zu testen.
Vor rund einer Woche hat das BAG die Kriterien gelockert. Der Bedarf ist nun offenbar gesunken, wie der Regionalsender Tele M1 berichtet. Wer sich heute testen lassen will, befindet sich allein im Warteraum.
So würden beispielsweise im Kantonsspital Baden täglich rund 30 bis 40 Patienten getestet. Laut Tele M1 sei das rund ein Drittel dessen, was in dem eigens dafür eingerichten Testcenter möglich wäre. Auch das Kantonsspital Aarau könne bis zu dreimal so viele Tests durchführen. Im Spital Muri wurden die gesamte letzte Woche gerade mal 42 Personen getestet.
«Wahrscheinlich haben sich die Leute an die Situation gewöhnt», sagt die Infektiologin Andrée Friedl vom Kantonsspital Baden. Man sei schliesslich lange Zeit informiert worden, nicht bei den ersten Anzeichen einen Test zu machen.
Die Bevölkerung blind durchzutesten, bringe ohnehin nichts, meint Jürg Lareida, Präsident des Aargauischen Ärzteverbands. Man könne zwar eine bestimmte Population testen, um Anhaltspunkte für die Durchseuchung der Bevölkerung zu erhalten. «Einfach wild zu testen, macht nicht sehr viel Sinn», so Lareida.