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Der Seelsorgeverband Mellingen-Tägerig-Wohlenschwil-Mägenwil feiert sein 20-Jahr-Jubiläum. Von den damaligen Gründungsmitgliedern ist niemand mehr aktiv – zur 20-Jahr-Jubiläumsfeier sind sie jedoch als Ehrengäste geladen.
«Als wir 1989 heiraten wollten, gabs keinen Pfarrer in Mellingen und wir wussten nicht, wohin wir uns wenden sollten», erinnert sich Claudia Venditti, Präsidentin des Seelsorgeverbands Mellingen-Tägerig-Wohlenschwil-Mägenwil.
Diese Zeiten sind längst vorbei – dank der Gründung des Seelsorgeverbands. Denn solche Absenzen, ob wegen Ferien, Krankheit oder aus anderen Gründen, werden über die Verbandsstruktur aufgefangen werden.
Vor 20 Jahren standen viele Gemeinden – nicht nur Mellingen – ohne Pfarrer oder Gemeindeleiter da. Um diesem Zustand ein Ende zu setzen, wurde der Seelsorgeverband ins Leben gerufen.
Zwei Tage gemeinsam feiern
Von den damaligen Gründungsmitgliedern ist niemand mehr aktiv – zur 20-Jahr-Jubiläumsfeier sind sie jedoch als Ehrengäste geladen. Geladen ist auch die Bevölkerung aus den vier Gemeinden.
Der Samstag, 24. August, steht im Zeichen eines Familienfests. Von jeder Gemeinde aus wird, in Begleitung des Seelsorgers, der Marsch zum Steinbruch in Mägenwil unter die Füsse genommen. Dort erwartet die Gäste ein Grillplausch, Fahrten mit dem Zügli, Steinbruchführungen und ein Auftritt des Jugendchors together.
Auch für die Kinder ist gesorgt, die werden durch die Jungwacht- und Blauringleiter und -helfer betreut. «Wir führen auch einen Wettbewerb durch mit tollen Preisen für die ganze Familie», sagt Claudia Venditti.
Ebenso abwechslungsreich präsentiert sich der Sonntag, 25. August. Nach dem Gottesdienst mit Festredner Leo Karrer, Theologe und Professor für Pastoraltheologie der Universität Freiburg, stehen ein Apéro und ein Mittagessen für alle auf dem Programm.
Die Organisation dieses Jubiläumsanlasses sowie auch die anderen gemeinsamen Aufgaben, wie etwa Personal rekrutieren, Firmungen oder Erstkommunion aufgleisen, wird an den Sitzungen besprochen.
«Dreimal pro Jahr treffen wir uns, um die Themen abzustimmen.» Die Zusammenarbeit sei sehr angenehm und auch die Tatsache, dass sie als Frau einem Seelsorgeverband vorstehe, habe noch nie zu Diskussionen Anlass gegeben.
Alle zwei Jahre wechselt das Präsidium in eine andere Gemeinde. Trotz der Zusammenarbeit in gewissen Bereichen bleiben die vier Gemeinden jedoch autonom.
Präsidium wechselt alle zwei Jahre
Wie wird man Präsidentin eines Seelsorgeverbands? «Ich arbeite in einem Teilzeitpensum als Pharma-Assistentin. Diese Arbeit macht mir Spass und doch suchte ich noch etwas, bei dem ich mich ehrenamtlich engagieren konnte», sagt die 50-Jährige.
Seit 2008 ist in Kirchenpflege in Mellingen. Es ist üblich, beim Präsidiumswechsel des Seelsorgeverbandes zu einer anderen Kirchgemeinde deren Kirchenpflegepräsidenten zum Verbandspräsidenten zu ernennen.
«So bin ich da reingerutscht, die Aufgaben macht mir grosse Freude», sagt Venditti. Zu den Hauptpflichten gehören das Administrative und das Finanzielle.
«Ich finde es schön, was ich in diesen beiden Funktionen alles lernen darf. Und schön finde ich zudem, dass das religiöse Leben in Mellingen von der Basis her noch stimmt. Leider liest man ja immer wieder andere Schlagzeilen.»
So erstaunt denn nicht, dass sich Claudia Venditti gerne auch künftig ihren Aufgaben als Präsidentin des Seelsorgeverbands als auch denjenigen als Kirchenpflegepräsidentin annimmt.