Wahrzeichen
Vom Badener Stadtturm bröckelt Verputz ab – nun sorgt ein Netz für Sicherheit

Beim Badener Stadtturm sind Flickarbeiten nötig: Durch eine defekte Dachentwässerung haben Wasser und Frost Schäden an der südöstlichen Kanzel angerichtet.

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An der Kanzel rechts vorne wurde ein Netz angebracht.

An der Kanzel rechts vorne wurde ein Netz angebracht.

Stefanie Garcia Lainez

Beim Badener Stadtturm ist es zu lokalen Abplatzungen gekommen, wie die Stadt mitteilt. Verputz bröckelte mehrfach bei der südöstlichen Kanzel ab und zu Boden, ohne dass Personen zu Schaden gekommen wären, sagt Reto Som, Leiter Unterhalt Gewerbe und Verwaltungsliegenschaften. Ursache ist eine defekte Dachentwässerung, ausgelöst durch Wasser und Frost.

Am Donnerstag sind ein Netz und eine Folie an der betroffenen Kanzel angebracht worden, so dass kein weiterer Verputz die 30 Meter tief zu Boden fallen kann. Das soll für die Sicherheit von Passanten und Fahrzeugen sorgen. Zudem sei die Stelle provisorisch geflickt worden. Für die Arbeiten in luftiger Höhe war eine Hebebühne im Einsatz.

«Die Flickarbeiten werden wir im Frühling ausführen», sagt Som. Dafür sind wärmere Temperaturen nötig. Zudem muss die betroffene Ecke der Fassade für die Arbeiten austrocknen. «Das wird man nachher aber nicht mehr sehen», sagt Som. Die Arbeiten werden in Koordination mit der Denkmalpflege ausgeführt. Wie hoch die Kosten für die Reparatur ausfallen wird, ist noch unklar. (pz)

Der Badener Stadtturm gehört zu den bedeutendsten Mittelalter-Türmen der Schweiz und wird mit Wahrzeichen wie dem Berner Zytgloggeturm oder dem Basler Spalentor verglichen. Erbaut hat ihn der einheimische Werkmeister Rudolf Murer während des Alten Zürichkrieges von 1441 bis 1448. Der heute über 56 Meter hohe Turm sollte die Stadt vor Angreifern schützen. Schon während des Baus kam es zu einem Angriff. Doch Tor und Turm hielten stand, und die Zürcher mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Erst 300 Jahre später während des Zweiten Villmerger Krieges waren sie erfolgreich. Von da an hatte der Turm reine Zierfunktion – bis 1846 zwölf beheizbare Gefängniszellen auf vier Stockwerken eingebaut wurden. (sga)