WM-Fieber
Von Baden bis Solothurn: Bei Schweizer Sieg lässt sich Freinacht nicht verhindern

Auch Aargauer und Solothurner Städte rechnen mit einer Freinacht, wenn die Schweiz heute abend gegen Argentinien gewinnt. In Olten offiziell, in Aarau, Baden und Solothurn liesse man es gewähren. Die Polizeikorps sind allerdings in Bereitschaft.

Roman Huber
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Ob die Schweizer Fussballfans heute wieder Grund zum Jubeln haben werden?

Ob die Schweizer Fussballfans heute wieder Grund zum Jubeln haben werden?

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Heute um 18 Uhr spielt die Schweiz gegen Argentinien um den Einzug ins Viertelfinale. Und die Chancen gegen Messi und Co. werden von den meisten Schweizer Fussballfans als durchaus intakt bezeichnet. Für einen allfälligen Schweizer Sieg werden jedenfalls Vorkehrungen getroffen. Die grossen Städte Basel, Zürich und Winterthur haben für diesen Fall Freinacht angekündigt.

Der Stadtrat Aarau hat sich an seiner gestrigen Sitzung zwar nicht explizit mit dem Thema beschäftigt. Doch sind im Ressort Sicherheit die entsprechenden Vorkehrungen getroffen worden. «Wir haben für solche Situationen unsere Dispositive und entscheiden je nach Situation», erklärt die zuständige Stadträtin Regina Jäggi. In Aarau ist zwar keine Freinacht angesagt, doch würde man laut Jäggi der Freude so weit freien Lauf lassen, als die Sicherheit gewährleistet ist. «Wir verfolgen die Geschehnisse und halten es für besondere Situationen bereit.» Dass es dazu kommt, ist für Jäggi sehr wohl möglich, ist sie selber doch überzeugt, dass die Schweiz gewinnen wird.

Auch Baden lässt feiern

«Wenn die Schweizer beim Honduras-Spiel anknüpfen können, dann werden wir gewinnen», erklärt Badens Stadtammann Geri Müller. Freinacht sei zwar bei einem Schweizer Sieg nicht vorgesehen, doch «wir würden auch nicht um 24 Uhr den Bürgersteig hochklappen, sagt Müller. Nach der überschwänglichen Siegesfeier im Anschluss an das Honduras-Spiel ist man bei der Stadtpolizei gewappnet. «Wir haben unsere Dispositive angepasst, zumal das Spiel heute ja um 18 Uhr beginnt», sagt Polizeichef Martin Brönnimann. Als Konsequenz ist auch die Kantonspolizei aufgeboten und würde wenn nötig Unterstützung leisten. Laut Brönnimann könnte im Falle eines Schweizer Sieges der Schulhausplatz erneut von den Fans in Beschlag genommen werden. «Wir würden wiederum den Verkehr rechtzeitig um- respektive vorbeileiten», erklärt Brönnimann. «Wir wollen die Freude nicht unterbinden, schliesslich fiebert auch jeder Polizist mit und würde sich über einen Schweizer Sieg freuen. Doch wir müssen auch die Sicherheit gewährleisten», fügt Brönnimann an.

In Olten setzt auf offizielle Freinacht

Es lägen zwar weder Abklärungen noch Beschlüsse vor, doch sie kündige Kraft ihres Amtes Freinacht für den Fall eines Schweizer Sieges an, erklärt Iris Schelbert-Widmer, Stadträtin und Vorsteherin des Ressorts Sicherheit. «Die Polizei ist vorbereitet und wird die Situation überwachen. Zu störenden Auto-Corsos sei es an dieser WM noch kaum gekommen, sagt Schelbert. Auch in Olten würde man die Verhältnismässigkeit wahren und höchstens polizeilich intervenieren, wenn es um die Sicherheit gehe. Iris Schelbert-Widmer hat eine besondere Beziehung zur jetzigen Fussballnationalmannschaft: «Gökan Inler ist mit meiner Tochter Simone zur Schule gegangen.» Sie traut ihm und seinen Kollegen einiges zu und tippt überzeugt auf einen Schweizer Sieg.

«Wenn die Schweiz gewinnt, dann werden sich die Siegesfeiern vor allem im öffentlichen Raum abspielen», sagt Solothurns Stadtschreiber Hansjörg Boll. Offiziell Freinacht sei nicht angesagt, wenn in einem Lokal Bedarf vorhanden sei, könne man Freinacht beantragen. Auch in Solothurn ist die Polizei in Bereitschaft und entsprechend gewappnet. Boll selber hofft natürlich auf einen Schweizer Sieg: «Ich denke, die Schweiz qualifiziert sich für das Viertelfinal.»