2006 wurden mit der Berufsfachschule BBB neue Massstäbe in der Berufsbildung gesetzt. Heute ist die Schule auch international bekannt.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, die am Martinsberg seit zehn Jahren geschrieben wird. Zuvor hatten aber führende Kräfte, allen voran BBB-Rektor Ruedi Siegrist («BerufsBildungBaden»), über zwölf Jahre lange kämpfen müssen.
Massgeblich beteiligt waren zudem alt Stadtammann Sepp Bürge, Stadtrat und Schulvorsteher Martin Langenbach, Ursula Renold, damals Direktorin des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie, sowie Architekt Adrian Meyer, was das Bauliche anbetrifft. Prominentester Gast an der Einweihung war die damals frisch gewählte Bundesrätin Doris Leuthard.
Die Idee, die damals auf fünf Standorte verteilte Berufsschule in Baden direkt am Puls von Technik und Entwicklung der Industrie zusammenzufassen und mit andern Bildungsinstituten ein Zentrum der Berufsbildung zu schaffen, war ein Erfolg. Heute unterrichten an der Berufsfachschule rund 120 Lehrkräfte über 2300 Berufsschülerinnen und Schüler, wovon 500 lehrbegleitend die Berufsmaturitätsschule absolvieren, 30 die zweijährige Berufsmaturität.
Die Berufsfachschule hat sich aufgrund der Infrastruktur und ihrer Bildungsarbeit einen internationalen Ruf erarbeitet. Dies im Interesse des Kantons, wo es doch darum geht, die Berufsbildung für die Industrielle Revolution 4.0 (totale Vernetzung von Entwicklung bis über die Fertigung hinaus) fit zu trimmen.
Am 10-Jahr-Jubiläum vom Wochenende liess Siegrist keine Zweifel offen, «dass hier mit Begeisterung und Pioniergeist an der Zukunft einer weiterhin zeitgemässen Berufsbildung gearbeitet wird». Gerade darum stösst man am Martinsberg auch auf die Meinung, dass das «BBB bei Kanton und Bund mehr Beachtung verdient» hätte.
Das Jubiläumswochenende wurde von den Jugendlichen aller Berufsschulen auf der Partymeile zwischen dem Nordportal und dem Jugendkulturlokal Werkk gefeiert. In den Schulgebäuden präsentierten sich am Tag der offenen Türe die verschiedenen Berufsgruppen, von der Gastronomie über den Coiffeur bis zum Elektroniker, und gaben Einblick in ihre Tätigkeiten.
134 Millionen Franken kostete damals das Berufsbildungszentrum. Es ist der höchste in Baden je gesprochene Kredit, der vom Stimmvolk mit 85 Prozent Ja-Anteil genehmigt wurde. Allein 110 Mio. Franken kostete die Berufsfachschule BBB, die 1999 aus dem Zusammenschluss der Gewerblich-Industriellen Berufsschule Baden und der ABB-Berufsschule entstand. Sie wird von der Stadt, den Wohnortsgemeinden der Berufslernenden, Kanton und Bund getragen oder subventioniert.
Um die räumlichen Bedürfnisse zu erfüllen, konstruierte der Badener Architekt Adrian Meyer mit seinem Büro einen transparenten Neubau als architektonisches Vorzeigeobjekt an der Pforte zur Innenstadt. Eine Herausforderung bedeutete die Sanierung des ehemaligen Gemeinschaftshauses der BBC, des «Martinsberg». Der unter Schutz stehende Bau wurde vom Luzerner Architekten und Politiker Armin Meili geschaffen und 1954 eingeweiht; Meili war Direktor der Landesausstellung in Zürich.
Seit 2011 hat das BBB zudem einen Kunstlehrstuhl. Dieses Projekt wird durch den Kredit für Kunst am Bau finanziert und bleibt voraussichtlich bis 2019 bestehen. Auf dem BBB-Areal befinden sich ausserdem die Kantonale Schule für Berufsbildung mit der Verwaltung, der Hauptsitz des «Libs Industrielle Berufslehren Schweiz», ein Gesamt-Dienstleister in der beruflichen Grundbildung von führenden Schweizer Industrieunternehmen.
Das «ask!, Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau», hat ebenfalls seinen Sitz an der Schmiedestrasse im BBB. In nächster Nähe befindet sich ausserdem die ABB-Technikerschule.