Birmenstorf
Wachstum lässt Steuererträge ansteigen

Birmenstorf hat ihre Hausaufgaben gemacht und senkt den Steuerfuss auf 102 Prozent. Trotzdem dürfe die Gemeinde mit wachsenden Steuererträgen rechnen.

Roman Huber
Drucken
Wachstum lässt Steuererträge ansteigen

Wachstum lässt Steuererträge ansteigen

Die fetten Jahre scheinen meistenorts vorbei zu sein. Die Steuerfüsse in der Gemeindelandschaft haben wieder steigende Tendenz. Birmenstorf bildet eine Ausnahme: Die finanzielle Situation der Gemeinde ist erfreulich. Das lässt sich sowohl vom Budget 2011 als auch vom Finanzplan 2011–2015 ableiten: Bis auf die Sanierung einiger Strassen und Werkleitungen stehen vorderhand keine grossen Investitionen an.

Die Gemeinde hat ihre Hausaufgaben gemacht. Vor zu viel Optimismus warnt der Gemeinderat und führt dasselbe ins Feld wie in andern Gemeinden: «Der Kostendruck aufgrund von Reformen wird uns auch in Zukunft weiter beschäftigen.»

Steuerseitig rechnet er jedoch nicht mit einem Einbruch und geht mutig voran. Obschon kaum politischer Druck besteht, will er mit dem Budget 2011 den Steuerfuss um 3% auf 102% senken.

Keine grossen Investitionen mehr

Ein Blick auf den Finanzplan verdeutlicht das: Das Investitionsvolumen bis 2015 liegt auf knapp über 6 Mio. Franken. Grösster Brocken wird im 2015 voraussichtlich der Kreisel Fislisbacherstrasse sein.

Finanzverwalter Jürg Frey meint aus Erfahrung, dass nicht alle im Finanzplan aufgeführten Projekte auch in dieser Zeitspanne realisiert würden.

Das Steuersoll bewegte sich in den vergangenen Jahren stets über dem Budget. Die erklecklichen Mehrerträge ermöglichten es, die Schulden auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren, obschon mit diversen Strassenbauten und dem neuen Gemeindehaus einiges investiert wurde. «Wir sind Ende Jahr bei 1,1 Mio. Franken Schulden angelangt, müssen aber keiner Bank Zinsen bezahlen, weil wir sämtliches Geld bei unsern Werken und damit sehr günstig ausgeliehen haben», erklärt Frey.

Die Gemeinde ist gewachsen und wird dies aufgrund der Bauvorhaben weiterhin tun. Heute zählt Birmenstorf rund 2600 Einwohner, bis 2015 sollen es 2900 werden. «Wir dürfen weiterhin mit wachsenden Steuererträgen rechnen», so Frey.

Allerdings spürt man auch in Birmenstorf, dass der Kanton – selber auf Druck von «oben» – den Gemeinden neue Kosten aufbrummt. Jährlich rechnet Birmenstorf neu mit 100000 Franken Restkosten der Pflegefinanzierung und mit höheren Spitalbeiträgen.

Wie sich dieser Kostenanstieg auswirken wird, das weiss man in den Gemeinden noch nicht. Darum will der Gemeinderat weiterhin das Verhältnis von Aufwand und Ertrag optimieren, dazu die Strukturen verbessern und Notwendiges von Wünschbarem strikte trennen.

Im Budget 2011 steigt der Aufwand bei folgenden Positionen: Stellenerhöhung von 20% bei Finanzen/Steuern, privater Ordnungsdienst in der Gemeinde, Schulgelder an Baden (Musikschule und Oberstufe), professioneller Schülertransport zum Schwimmunterricht, höherer Spitexbeitrag (nebst steigender Spital- und Pflegefinanzierung), höhere Restkosten bei Sonderschulung und Heimversorgung, um die wichtigsten zu erwähnen.Kommentar rechts

Gemeindeversammlung: Mi., 17. 11., um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle.