Sie hangen sich bereits an der Ruine Stein in Baden in ihren Tüchern. Doch bevor die Akrobaten ihre Übungen machen konnten, musste die 1,2 Tonnen schwere Konstruktion hoch oben über Baden montiert werden. Ebenfalls keine einfache Sache.
Die Mannschaft von der Fislisbacher Schreinerei Peterhans Schibli hat in wenigen Stunden fachmännisch eine Konstruktion hoch über der Stadt gezimmert. Nun ragen mächtige hölzerne Arme aus 1,2 Tonnen Holz über den Abgründen der Schlossruine. An Balken gesichert übten am Mittwochabend bereits Tuchakrobaten ihre Luftszenen. Nebst den Konstruktionen im Freien baute das Schreinerteam für einen Ringakrobaten in der Kapelle eine Holzvorrichtung über den Altar. Eine Bühne sowie die öffentlich zugängliche Bar sind ebenfalls gebaut worden. Mit vereinten Kräften trugen die starken Männer die 200 Kilogramm schweren Balken die abgetretenen Stufen hoch bis auf die Turmspitze. Dort, fest gesichert kann man die Vorrichtungen von weitem erkennen.
Zusammenarbeit der Künste
Das Wandertheater «Stein!» auf diesem historischen Gelände war die Idee von Alma Jongerius, die selbst Regie führt, und auch für das Gesamtkonzept zuständig ist. Unter der Produktionsleitung von Nadja Schneider wirken rund 70 Profi- und Amateurkünstler mit, um die Teufelskellersage Wirklichkeit werden zu lassen. «Der Goodwill und die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist fantastisch» so Beatrice Hollenstein vom Marketing. Ist die Luftakrobatik nicht gefährlich? «Nein, denn die Akrobaten wissen, was sie tun», versichern Hollenstein und Jongerius. Das gelte natürlich auch für die Mitwirkenden vom Verein «Baden brennt». Mit lodernden Flammen unterstützen sie das Spektakel feurig .
Geprüft und bewilligt
Bertram Zehnder, diplomierter Bauingenieur, berechnete und erstellte die entsprechenden Konstruktionspläne. Die Aufbauten wurden zuerst noch offiziell von der Stadt geprüft, bevor sich jemand an die langen elastischen Tücher wagen durfte.
Die Artisten wurden bei den ersten Versuchen am Turm von einem Kletterprofi angeleitet, unterstützt von einem Badener Outdoor-Shop, denn das Gelände ist doch etwas ungewöhnlich.
Ein schaurig-schönes Spektakel
An der Bar, die auch als Abendkasse dient, gibt es für jeden einen Durstlöscher. Nicht nur die Darsteller, auch die Besucher werden auf dem historischen Untergrund gefordert sein, Stufen, Wurzeln und Stein sind auf dem Rundgang durch die Szenen allgegenwärtig. In drei Gruppen gehen die Zuschauer in die Nacht der mystischen Sage hinein, um die Ereignisse im Leben der Burgherren in diversen Szenen zu erkunden.
Am 22. August bei der Premiere wird die Teufelskellersage erwachen und die Zuschauer bis zum 13. September in ihren Bann ziehen.