Drei Bisherige und drei Neue stehen in Künten zur Wahl. Die Erneuerungswahlen vom 26. September werden im Dorf einiges verändern. Zumindest, was die Zusammensetzung des Gemeinderates betrifft.
Werner Fischer (parteilos) war zwölf Jahre lang Ammann der Gemeinde und insgesamt 20 Jahre Mitglied des Gemeinderats. Er wie auch Gemeinderätin Maria Schneller (parteilos) werden am kommenden Sonntag nicht mehr zur Wiederwahl antreten.
Doch für neue Köpfe ist gesorgt. Als neuer Ammann kandidiert der bisherige Gemeinderat Daniel Schüepp (SVP). Für die beiden frei werdenden Sitze in der Exekutive haben sich drei neue Kandidaten angemeldet: Seraina Siragna (parteilos), Jens Malek (parteilos) und Roland Keusch (SVP). Nebst Ammann-Kandidat Schüepp treten auch zwei Bisherige, Vizeammann Yves Moser und Seraina van Baar (beide parteilos), wieder zur Wahl an.
Daniel Schüepp wohnt erst seit 2019 im 1800-Einwohner-Dorf, ist aber in der Region aufgewachsen und war beruflich und privat viel in Künten unterwegs. Im selben Jahr ist er auch Präsident der SVP Ortspartei und Gemeinderat geworden. «Ich wurde gleich ins kalte Wasser geworfen», sagt Schüepp.
«Dass ich nun als Ammann kandidiere, haben wir im Gemeinderat nach der Rücktrittsankündigung von Werner Fischer besprochen.»
Das gute Klima im Gremium habe ihn zur Kandidatur motiviert. «Ich will etwas bewirken, verändern und mithelfen. Ich will mir Zeit nehmen für die Leute und ihre Anliegen.»
Der Treuhandexperte und Geschäftsleiter arbeitet in Zufikon. «Wenn es brennt, bin ich schnell vor Ort», sagt er. Auch bringe er die nötige Zeit für das Amt mit. Für Künten wünscht er sich vor allem Stabilität. «Ich will das Niveau der Gemeinde halten und stärken.» Projekte im Bereich Hoch- und Tiefbau sollen vorangetrieben, Sanierungen an die Hand genommen werden. «Es soll keine Verzögerungen geben», sagt Schüepp.
Den Reusssteg zwischen Künten und Fischbach-Göslikon, gegen den es Einsprachen gegeben hat, will der 57-Jährige vorantreiben. Dagegen sei die Entwicklung des Birchmeier-Areals Sache der Eigentümer. Zur Entwicklung der Steuern wagt Schüepp keine Prognose. Aufgrund der Pandemie gebe es viele finanzielle und gesellschaftliche Fragezeichen. Allgemein sei ihm wichtig, dass Ziele und Vorgehen im Gemeinderat abgesprochen werden, dass Künten eine gesunde Gemeinde bleibe und dass mit den Nachbargemeinden ein gutes Einvernehmen herrsche.
Dass drei Neue für den Gemeinderat kandidieren, wertet Schüepp als gutes Zeichen. «Eine Auffrischung tut gut. Jetzt kommt eine neue, andere Generation. Jüngere Leute mit neuen Ideen, die die Gemeinde weiterbringen.» Die Jüngste im Bunde ist die 1992 geborene Seraina Siragna, sie ist Mediensprecherin einer Forschungseinrichtung für biologische Landwirtschaft und in Künten aufgewachsen.
Roland Keusch (Jahrgang 1972) arbeitet als Aussendienstmitarbeiter und wohnt seit 2007 in Künten. Er gehört wie Schüepp der SVP an. Alle anderen Gemeinderäte und Kandidierenden sind parteilos. Jens Malek (Jahrgang 1965) bewirbt sich zum zweiten Mal für das Gremium. Der Postauto-Chauffeur hatte 2019 das Nachsehen gegen Schüepp und Van Baar. Damals waren für zwei freie Sitze vier Kandidaten angetreten. Auch diesmal hat Künten die Wahl: Sechs Kandidierende kämpfen um fünf Sitze.