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Am Freitagmorgen transportierte ein roter «Superpuma» der Heliswiss die einzelnen Teile des Limmatstegs «Altes Wehr» Stück für Stück wieder an ihren ursprünglichen Platz unterhalb der Siggenthaler Brücke.
Mit lauten Rotorengeräuschen fliegt er talaufwärts in Richtung Baden: Der rote «Superpuma», der am Freitagmorgen die einzelnen Teile des Limmatstegs wieder an ihre Plätze unter der Siggenthalerbrücke fliegt. Seit mehr einer Stunde warten rund vierzig Schaulustige auf diesen Moment. Der Wind, der ein paar Stunden zuvor noch stärker über die Region fegte, ist verantwortlich für die Verspätung. Mit ausgefahrenem Seil schwebt der Heli über der Wiese neben der Limmat, wo die sieben roten Brückenteile zuvor abgeladen wurden. Keine zwei Minuten brauchen die vier Mitarbeiter der Regionalwerke Baden AG, um eines der Brückenstücke am Seil zu befestigen, das der Helikopter danach in die Lüfte hebt und ein paar Meter weiter langsam über der Limmat wieder hinunterlässt. Auf den Brückenpfeilern, die aus dem Fluss ragen, warten weitere Mitarbeiter, um das Stück zu befestigen.
Vor vier Monaten bot sich den Schaulustigen ein ähnliches Spektakel. Ende September war ebenfalls ein Helikopter im Einsatz, um die Fussgänger- und Velobrücke abzubauen. Die einzelnen Stücke wurden in der Werkstatt saniert und verstärkt. Bis zur Wiedereröffnung der Brücke am 15. März werden nun der Steg und die Plattform fertiggestellt und eine Leitung für Fernwärme montiert. Denn die Sanierung des Limmatstegs ist Teil des Energieversorgungsprojektes Siggenthal-Baden-Nord. Mit einer neuen, 3,3 Kilometer langen Fernwärmeleitung zwischen der Kehrichtverwertungsanlage KVA Turgi und dem Fernwärmenetz Baden Nord erschliessen die Fernwärme Siggenthal AG und die Regionalwerke Baden AG die Region mit neuer Fernwärme. Das gesamte Projekt kostet 10,2 Millionen Franken. Die Demontage und Instandsetzung des Stegs kosten rund 400'000 Franken. Das finanzieren die Stadt Baden, die Gemeinde Obersiggenthal, die Regionalwerk AG Baden und die Limmatkraftwerke.
Im Fünfminutentakt transportiert der rote «Superpuma», der einem Rega-Heli zum Verwechseln ähnlich sieht, ein Stegteil nach dem anderen zu den Brückenpfeilern im Fluss. Sobald der Heli-Pilot das Stück mit grösster Präzision nah genug hinuntergelassen hat, ziehen es die Mitarbeiter auf den Pfeilern vorsichtig näher. Binnen weniger Minuten ist das Brückenelement an seinem Platz montiert und zwei Boote bringen die Arbeiter zum nächsten Pfeiler.
Währenddessen sorgen Verkehrslotsen und Polizisten rund 70 Meter weiter oben dafür, dass die Lastwagen und Autos flüssig über die Siggenthaler Brücke fahren – und nicht etwa gaffen und dabei möglicherweise Velofahrer gefährden, die ebenfalls auf der viel befahrenen Brücke unterwegs sind. «Die Sicherheit ist das Hauptthema heute», sagt Markus Gsell, Leiter Wärme und Wasserversorgung der Regionalwerke. Entlang der beiden Uferseiten sind zudem mehrere Mitarbeiter der Regionalwerke postiert, um dafür zu sorgen, dass Fussgänger nicht zu nah kommen. «Denn es könnte beispielsweise sein, dass sich wegen des Rotorenabwindes plötzlich ein Ast löst», sagt Gsell.
Aus sicherer Entfernung beobachtet auch eine Kindergartenklasse aus Rieden, wie der Helikopter das letzte Brückenteil in der Luft dreht, damit es korrekt zwischen Pfeiler und Ufer platziert werden kann. Nach dreissig Minuten ist die Fussgängerbrücke zwischen Baden und Rieden wieder komplett. Die Kinder klatschen begeistert und der «Superpuma» fliegt in Richtung Siggenthal davon. «Tschüss Heli!», rufen die Kindergärtler hinterher.