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Wandern ist in: Gemäss einer Studie vom Verband Schweizer Wanderwege und vom Bundesamt für Strassen (Astra) ist es die beliebteste Freizeitbeschäftigung des Landes. Davon profitieren auch die Outdoor-Geschäfte, die bis zu 40 Prozent mehr Wanderschuhe verkaufen.
Fast die Hälfte der Schweizer Wohnbevölkerung wandert. Dass dieser Sport immer populärer wird, zeigte auch das diesjährige az-Leserwandern: Zum ersten Mal machten über 3000 Teilnehmer mit. Die Profiteure: die Outdoor-Geschäfte. Auch in Baden, wie eine Umfrage zeigt.
So verkauft Grieder Sport rund 40 Prozent mehr Wanderschuhe als noch vor fünf Jahren. Und dies trotz wachsendem Online-Handel. Grund für diesen Wander-Boom sind insbesondere die jungen Erwachsenen, die das Wandern neu entdecken, wie Inhaber Urs Grieder erklärt. «Unsere Kunden suchen die Beratung und wollen die Schuhe anprobieren.» Er rechnet damit, dass der Wander-Trend noch weiter zunehmen wird.
Impressionen vom Leserwandern 2016 (Wanderung in und um Balsthal):
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Sportfachhändler Sherpa Outdoor, der Filialen in Baden und Bad Zurzach betreibt. Schweizweit verkaufte Sherpa Outdoor rund einen Drittel mehr Wanderschuhe als noch 2015. So auch in Baden und Bad Zurzach.
Die Badener Filiale laufe besonders gut, sagt Verkaufsleiter Fabian Müller. So haben dort im laufenden Jahr rund 20 Prozent mehr Kunden eingekauft als im selben Zeitraum im letzten Jahr – vor allem dank der zunehmenden Wanderlust der jungen Leute, sagt auch er.
«Sie wollen genau wissen, wofür sie ihr Geld ausgeben, und lassen sich deshalb gerne im Geschäft beraten.» Da es im Frühling oft regnete, seien in diesem Jahr neben Wanderschuhen auch besonders viele Regenjacken verkauft worden.
Auch der Badener Outdoor-Spezialist Yanacocha registriert deutlich mehr junge Kunden, die sich mit Wander-Equipment eindecken, wie Geschäftsführerin Daniela Holdener bestätigt. «Beispielsweise junge Eltern, deren Kinder den Waldkindergarten besuchen oder bei den Pfadfindern sind. Sie begeistern ihre Eltern für Outdoor-Aktivitäten – und diese rüsten sich entsprechend aus.»
Impressionen vom Leserwandern 2016 (Wanderung in Andermatt UR):
Auch immer mehr Frauen zähle «Yanacocha» zur Stammkundschaft. Sie würden nicht nur Wanderschuhe kaufen, sondern oftmals längere Reisen unternehmen und dafür die passende Ausrüstung benötigen. Dass junge Leute vor allem online einkaufen, kann sie nicht bestätigen.
«Sie schätzen die Beratung und fragen häufig danach, welche Erfahrungen ich bei meinen eigenen Reisen gemacht habe. Oder schätzen Tipps, worauf sie achten müssen, wenn sie einen Rucksack oder bequeme Wanderschuhe suchen.»
Denn Wanderboom erklärt sich Daniela Holdener mit dem veränderten Lebensstil: «Aktiv und in der Natur zu sein, gehört heute für viele junge Menschen zum Lifestyle. Der Alltag ist oft hektisch. Viele suchen deshalb vermehrt einen Ausgleich dazu. Suchen die Freiheit und das Abenteuer.»
Dies werde sich vermutlich in der nächsten Zeit auch nicht ändern: «Ich glaube nicht, dass die Neugier, Neues zu entdecken, abnehmen wird.»