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Die Elternrunde Baden/Wettingen unterstützt Mütter und Väter in Erziehungsfragen – das Fazit nach der ersten Saison unter neuer Leitung fällt positiv aus.
Lea kritzelt regelmässig die Wände voll, während Noah Spass daran hat, seine Spielsachen in der Wohnung herumzuschmeissen, obwohl er eigentlich seine Hausaufgaben machen müsste. Eine Herkulesaufgabe für manche Eltern, in solchen Situationen nicht die Nerven zu verlieren. Doch wie richtig reagieren, wenn der kleine Sonnenschein zum Teufelchen wird? Eine Antwort darauf liefert der Kurs «STEP Elterntraining» – eines der vier Angebote, das die Elternrunde Baden/Wettingen bis März noch anbietet. Es ist die erste Vortragssaison unter neuer Leitung. Und sie war enorm erfolgreich, sagt Vorstandsmitglied Maren Tromm: «Fast alle der acht bisher durchgeführten Vorträge waren komplett ausgebucht.»
Ein Blick zurück: 2013 stand es schlecht um die Zukunft des gemeinnützigen Vereins, der sich seit über 50 Jahren für die Bildung von Eltern einsetzt und nur aus Vorstandsmitgliedern besteht. Die Frauen leiteten mehrere Jahre die Elternrunde und wollten sich aus der Freiwilligenarbeit zurückziehen – doch Nachfolger zu finden, war schwierig. Nach zwei Jahren intensiver Suche wurden sie endlich fündig: Valeria Brunold, Rosalba Russo, Maren Tromm und Sélina Wörndli übernahmen im März 2016.
Als Mutter von zwei Kindern besuchte Maren Tromm selbst schon Veranstaltungen der Elternrunde. «Die Abende waren für mich sehr wertvoll», sagt sie. Motivation genug, selbst bei der Elternrunde mit anzupacken. Und sie ergänzt: «Wir möchten etwas dazu beitragen, dass Eltern ihre Kinder besser verstehen. Denn Mutter oder Vater zu sein, ist eine anspruchsvolle Aufgabe.»
Einmal im Monat treffen sich die vier Frauen, um sich über Ideen auszutauschen oder die Veranstaltungen für Kinder im Vorschul- und Schulalter zu organisieren. Inputs holen sie sich aus ihrem eigenen Umfeld, von Elternbildungstagen, Schulleitern oder Lehrern. Dauerbrenner seien Themen wie Pubertät, Jungs brauchen klare Führung oder Medienkompetenz, sagt Tromm.
Viele interessierte Väter und Mütter lockte auch der Vortrag über hochsensible Kinder ins Familienzentrum Karussell in Baden, wo die Veranstaltungen mehrheitlich stattfinden. Über 70 Personen meldeten sich an, doch nur 60 hatten Platz. «Die Referentin Brigitte Küster erklärte an diesem Abend, dass jeder fünfte Mensch hochsensibel sei», sagt Maren Tromm. Es sei eine tolle Fähigkeit, die aber oft mit ADHS verwechselt werde und deren Wert meist untergehe. «Da heutzutage immer öfter über das Handy oder die sozialen Medien kommuniziert wird, geht der persönliche Kontakt verloren und die Empathie nimmt ab.» Gerade für hochsensible Kinder sei dies schwierig.
Auch in der kommenden Kurssaison, die jeweils im Herbst startet, widmet die Elternbildung Baden/Wettingen den hochsensiblen Kindern wieder eine Veranstaltung. Zudem wird der Vorstand Themen wie Verwöhnung, psychische Belastungen oder mit Humor erziehen ins Programm aufnehmen.
Elternrunde: Familienzentrum Karussell; «Sexualität – wie erkläre ich’s meinem Kind?», Mi, 22. 2., 19.30 Uhr; «STEP – Elterntraining», Tageskurs ab Mi, 1. 3., Abendkurs ab Do, 2. 3.; «Vorpubertät», Do, 9. 3, 19.30 Uhr.