Fislisbach
Wasserspringerin Michelle Heimberg ist als «Newcomer des Jahres» nominiert

Die Wasserspringerin Michelle Heimberg ist nach dem Gewinn der EM-Silbermedaille vom 3-Meter-Brett nun als «Newcomer des Jahres» bei den «Credit Suisse Sports Awards» nominiert.

Carla Stampfli
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Michelle Heimberg gelang an der EM im Juni in Kiew Historisches.

Michelle Heimberg gelang an der EM im Juni in Kiew Historisches.

Daniel Heimberg heimberg-immo.

Michelle Heimberg aus Fislisbach gewann im Juni an den Elite-Europameisterschaften im Wasserspringen als erste Schweizerin überhaupt eine Medaille: Die 17-Jährige sprang vom 3-Meter-Brett auf den zweiten Rang. Nun kämpft sie am Sonntagabend bei den «Credit Suisse Sports Awards» um den Titel «Newcomer des Jahres». Neben Heimberg sind auch Siebenkämpferin Géraldine Ruckstuhl und Eishockeyspieler Nico Hirschier nominiert. SRF 1 überträgt um 20.10 Uhr die Gala live aus den TV-Studios in Zürich.

Michelle Heimberg, was macht Sie nervöser: Vor laufender Kamera aufzutreten oder auf dem Brett zum letzten Sprung anzusetzen?

Michelle Heimberg: Das ist schwierig zu sagen. Denn auf dem Brett ist die Situation mehr oder weniger immer dieselbe. Ich bin zwar nervös, aber doch fokussiert. Vor der Kamera zu stehen, ist für mich hingegen etwas Neues, aber nicht unangenehm.

Was würde Ihnen der Titel bedeuten, falls Sie zum «Newcomer des Jahres» erkoren würden?

Für mich wäre es eine grosse Wertschätzung für die Leistungen, die ich erbracht habe und für das viele Training. Zudem wäre es eine Ehre für das Wasserspringen, das in der Schweiz leider ein Schattendasein fristet. Aber nur schon die Tatsache, dass ich nominiert wurde, freut mich sehr und ist für mich keine Selbstverständlichkeit. Denn in der Schweiz gibt es viele erfolgreiche Nachwuchssportler.

Mit der Nomination zum «Newcomer des Jahres» und dem Gewinn der EM-Medaille sind Sie in den Fokus der Medien gerückt. Wie gehen Sie damit um?

Nach der historischen Medaille wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Zwar feierte ich zuvor auch Erfolge, doch noch nie habe ich eine solche Aufmerksamkeit wie nach den Titelkämpfen in Kiew erfahren. Es ist eine schöne Erfahrung und ich geniesse es.

Die Erwartungen sind hoch. Fühlen Sie sich nun stärker unter Druck gesetzt?

Nein. Ich muss mir einfach im Klaren sein, was ich erreichen will, und den Fokus auf mich und meine Ziele legen. Ich denke, das habe ich ganz gut im Griff.

Apropos Ziele: Sie wollen 2020 an die Olympischen Spiele nach Tokio. Welche Höhepunkte stehen 2018 an?

Zentral sind im nächsten Jahr sicherlich die Olympischen Jugend-Sommerspiele in Buenos Aires und die Elite-Europameisterschaften in Edinburgh. Einen hohen Stellenwert haben aber auch die Junioren-Europameisterschaften in Helsinki und die Junioren-Weltmeisterschaften in Kiew. Es wäre schön, wenn ich mein letztes Jahr als Juniorin mit weiteren Podestplätzen abschliessen könnte.

Streben Sie auch bei der Elite-EM wieder eine Medaille an?

Es geht mir nicht unbedingt um die Platzierung: Gemeinsam mit meiner Trainerin in Genf, wo ich unter der Woche trainiere und lebe, habe ich auf die neue Saison hin die Schwierigkeit meiner Sprünge erhöht. Jetzt möchte ich sehen, ob und inwiefern ich mich mit meinem neuen Sprungprogramm verbessern und in der Elite etablieren kann.