Startseite
Aargau
Baden
Das Geschäft mit Gaskraftwerken harzt. Das kriegt der Alstom Standort Baden direkt zu spüren: 130 Stellen werden in der Projektabwicklung und -management gestrichen. Gleichzeitig sollen in der Forschung und Entwicklung 55 Stellen geschaffen werden.
Eine personelle Umwälzung hat der französische Industriekonzern Alstom mit Hauptsitz in Baden am Mittwoch bekannt gegeben: Wegen der abnehmenden Nachfrage nach Gaskraftwerken werden in diesem Bereich, genauer in der Projektabwicklung und Projektmanagement, am Standort Baden 130 Stellen abgebaut. Gleichzeitig will Alstom in der Abteilung Forschung und Entwicklung 55 Stellen schaffen. Das macht Netto einen Abbau von 75 Stellen.
Auch im Bereich interne Informationssysteme und Technologie sei ein Abbau geplant, dies schreibt der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz. Wie viele Stellen ist derzeit noch unklar.
Leute intern umplatzieren
Alstom Sprecher Renzo Radice betont gegenüber dem Regionaljournal, dass Alstom versuche, sämtliche Leute im Unternehmen zu behalten. Derzeit seien in Baden 200 Stellen offen, in der Schweiz insgesamt 300 Stellen. Genügend Potenzial um zu verhindern, dass es zu Entlassungen komme, wäre also vorhanden. «Ob es überhaupt zu Kündigungen kommt, ist noch nicht klar», so Radice.
Die miese Auftragslage im Gaskraftwerkgeschäft konnte jedoch teilweise durch andere Geschäftsbereiche kompensiert werden. So lag der Alstom-Schweiz Umsatz dank einigen Grossaufträgen mit 1,2 Milliarden Euro nur knapp unter dem Vorjahresniveau.
Investoren warten zu
Der Gesamtkonzern hingegen verzeichnete ein schwaches erstes Halbjahr. Um satte 22 Prozent giengen die Auftragseingänge zurück. Der Reingewinn verminderte sich um 3 Prozent auf 375 Millionen Euro. Grund für die schlechte Performance ist die zögernde Investitionstätigkeit von Kraftwerksbetreibern angesichts der lahmenden Weltwirtschaft.
Weiter prüft Alstom den Teilverkauf seiner Bahntechniksparte. Bis Ende 2014 will der Konzern durch Abstossen eines Minderheitsanteil und von anderen kleineren Sparten 1 bis 2 Milliarden Euro einnehmen. Jedoch dürfte dies keine Auswirkungen auf die Standorte in der Schweiz haben, so Alstom-Sprecher Radice gegenüber dem Regionaljournal.