Baden
Wegen zu viel Lärm: Stadtrat Baden will auch Gemeindestrassen sanieren

Stadtrat Baden fordert für die Lärmsanierungen einen Rahmenkredit von 750'000 Franken. Damit sollen die Gemeindestrassen saniert werden, die Immissionsgrenzwerte überschreiten.

Roman Huber
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In der Stadt Baden stört der vom Strassenverkehr verursachte Lärm nicht nur entlang den Kantonsstrassen.

Auch an verschiedenen Gemeindestrassen ist die Belastung sehr hoch. Als Eigentümerin ist die Stadt aufgrund der Lärmschutzverordnung verpflichtet, dort zu sanieren, wo die Immissionsgrenzwerte überschritten werden.

Lärmschutzwände sind undenkbar

Soviel ist bereits vor der Detailplanung der Sanierungsmassnahmen bekannt: «Städtebaulich gesehen sind an einigen der betroffenen Gemeindestrassen Lärmschutzwände kaum realisierbar», schickt Stadtammann Geri Müller voraus.

Die Möglichkeiten, den Lärm zu senken, beschränken sich damit praktisch auf Belagsanierungen (Einbau «Flüsterbelag»), Temporeduktionen, Verkehrsbeschränkungen oder den Einbau von Schallschutzfenstern an den betroffenen Liegenschaften.

Der Bund leistet an Lärmsanierungen Beiträge, wenn die Arbeiten bis Ende März 2018 ausgeführt sind. Wo die Alarmwerte (70 Dezibel am Tag, 65 in der Nacht) überschritten werden, übernimmt die öffentliche Hand sämtliche Kosten für Schallschutzfenster, davon der Bund je Fenster 400 Franken.

Werden die Immissionsgrenzwerte überschritten (Tag 65 dB, Nacht 55 dB), beläuft sich der Bundesbeitrag für jedes Schallschutzfenster auf 200 Franken.

Was die Finanzierung auf Stadtgebiet betrifft, übernimmt der Stadtrat das Kantonsmodell, womit Besitzer von Liegenschaften an Kantons- und an Gemeindestrassen gleich behandelt werden: 50 Prozent der Kosten (abzüglich Bundesbeitrag) bezahlt die Stadt, den Restbetrag hat der Eigentümer zu übernehmen, sofern nicht auch die Alarmwerte überschritten werden.

Massnahmen werden eruiert

Betroffen sind in Baden Allmend-, Bahnhof-, Hasel-, Park-, Römer-, Rüti-, Scharten-, Schönau-, Sommerhalden- und Alte Zürcherstrasse.

Weil die vorliegenden Belastungswerte lediglich auf jüngeren Verkehrszählungen basieren, müssen zur Planung von Sanierungen zuerst die detaillierten Werte für die einzelnen Liegenschaften ermittelt werden.

Bei diesen Berechnungen werden auch diejenigen Zahlen einkalkuliert, aufgrund derer bei wachsendem Verkehrsaufkommen (zu erwartende Bautätigkeit) mit zusätzlichem Lärm zu rechnen ist.

Der Rahmenkredit, der dem Einwohnerrat vorgelegt wird, beträgt 750 000 Franken. Der Stadtrat rechnet mit Nettokosten von 425 000 Franken.

130 000 Franken erwartet man vom Bund, 195 000 von den privaten Eigentümern.

An Massnahmen sind 235 000 Franken für Schallschutzfenster geplant, wo Alarmwerte überschritten werden, 450 000 dort, wo es die Immissionsgrenzwerte sind. 65 000 Franken sind für Unvorhergesehenes eingeplant.