Weihnachtstradition
«Liechterwecke» in Baden: Zahlreiche Kinder klingen die festliche Beleuchtung mit ihren Glöckchen wach

Die Weihnachtsbeleuchtung wird in Baden traditionellerweise von mehreren hundert Kindern eingeläutet. Als Belohnung winkt eine lokale Spezialität.

Olivier Nüesch
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Das «Liechterwecke» lockt jedes Jahr viele Kinder und Erwachsene nach Baden.

Das «Liechterwecke» lockt jedes Jahr viele Kinder und Erwachsene nach Baden.

Bild: Alex Spichale

Einmal mehr hat am Mittwochabend in Baden die «Liechterwecke» stattgefunden. Dabei handelt es sich um eine Tradition, bei der die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt durch mehrere hundert Kinder eingeläutet wird. Die 1500 Glöckchen werden den Kindern kurz vor Anlassbeginn verteilt.

Dementsprechend war bereits kurz nach 17 Uhr auf dem Cordulaplatz, wo die Glöckchen ausgehändigt wurden, eine grosse Menge an Kindern mit ihren Eltern anzutreffen. Männer im Traditionsgewand verteilten den Kindern die Glöckchen, während die Eltern sich bereits mit einem Becher Glühwein eindecken konnten. Vor zwei Jahren waren pandemiebedingt nur wenige Eltern mit ihren Kindern anzutreffen, während dieses Jahr die Teilnehmerzahl von Jung bis Alt um einiges grösser ausfiel.

Auf dem Schlossbergplatz, Hauptschauplatz des «Liechterwecke», wurde das Publikum mit Pianoklängen auf die kommende Zeremonie eingestimmt, was viel zur besinnlichen Atmosphäre beitrug. Hier findet traditionell auch der Hauptakt statt, bei dem eine Erzählerin oder ein Erzähler die Geschichte des Badener Lichts schildert.

Das «schlafende» Licht wecken

Pünktlich um 17.30 Uhr war es so weit: Die «Märlifee», Maria Magdalena Kaufmann, erschien auf ihrer Tribüne. Herzlich begrüsste sie die versammelten Kinder und dabei auch «all jene, welche noch nie hier waren». Anschliessend begann sie damit, die Geschichte zu erzählen, die von einem Mädchen handelt, das mit einem Glöckchen das «schlafende Licht» aufwecken möchte.

Die Spanischbrödlizunft verteilt das gleichnamige Gebäck an die Kinder. Am traditionellen «Liechterwecke» wird die Weihnachtsbeleuchtung von mehreren hundert Kindern eingeläutet.

Die Spanischbrödlizunft verteilt das gleichnamige Gebäck an die Kinder. Am traditionellen «Liechterwecke» wird die Weihnachtsbeleuchtung von mehreren hundert Kindern eingeläutet.

Bild: Alex Spichale/BAD
Umzug von der Weiten Gasse auf den Schlossbergplatz.

Umzug von der Weiten Gasse auf den Schlossbergplatz.

Bild: Alex Spichale/BAD

Die «Liechterwecke» hat in Baden Tradition.

Am Ende der Geschichte rief die «Märlifee» die Kinder ebenfalls dazu auf, ihre neu erworbenen Glöckchen klingeln zu lassen. Denn nur so könne die Adventsbeleuchtung aus ihrem Schlummer geweckt werden. Voller Eifer folgten die Kinder anschliessend dieser Aufforderung. Sogleich ging ein freudiges Raunen durch das Publikum: Die Adventsbeleuchtung erstrahlte nun in der ganzen Stadt in voller Pracht. «Es ist toll, hier oben zu stehen und in die glitzernden Augen zu schauen», bemerkte Kaufmann dazu von ihrer hohen Tribüne aus.

Ein lokales Gebäck als Belohnung

Anschliessend gesellte sich auch der Badener Stadtammann Markus Schneider zur «Märlifee». Nun sei der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die Kinder ihre Belohnung abholen können, meinte er. Dabei handelt es sich um die bekannten Badener «Spanischbrödli», die von den lokalen Bäckereien hergestellt werden. Jedes Kind durfte sich ein Exemplar dieser lokalen Spezialität als Belohnung an den entsprechenden Ständen abholen.

Um 18 Uhr lichteten sich die Strassen. Der Schlossbergplatz konnte wieder problemlos durchquert werden. Viele Menschen schlenderten durch die Gässchen Badens und machten sich ein Bild von den vielfältigen Beleuchtungsarrangements, die aus mehr als 10'200 LED-Lichtern bestehen. Auf einer Distanz von 1,2 Kilometer erstreckt sich so eine Weihnachtsbeleuchtung, die zu hundert Prozent mit Wasserkraft und Solarenergie betrieben wird.