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Die Firma «Working Bicycle» vermittelt ihren Kunden Werbeflächen auf den Velos von Privatpersonen. Nun starten die Jungunternehmer mit ihrer preisgekrönten Idee auch in Baden, Wettingen und Brugg. Diese könnte auch Politikern als Werkzeug dienen.
Über 8000 Privatpersonen in 18 verschiedenen Schweizer Städten gehören bereits zum mobilen Werbenetz von «Working Bicycle». Das Start-up-Unternehmen mit Sitz in Rheinfelden wollte im Frühjahr auch in den Gemeinden Baden, Wettingen und Brugg aktiv werden.
«Doch dann hat Corona unser Vorhaben ausgebremst», sagt Mitgründer Jérôme Huber (22), der selbst in Baden wohnt. Mit etwas Verzögerung werden die Pläne nun in die Realität umgesetzt. Huber hofft gar, dass aufgrund der Pandemie inzwischen mehr Leute mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Die Idee der drei Jungunternehmer ist so einfach wie genial. Ihre Firma vermittelt den Kunden Werbeflächen auf den Velos von Privatpersonen. Diese Personen haben sich registriert, um mit einer Box auf dem Gepäckträger in urbanen Gebieten herumzufahren. «Mobile Werbung, sich sportlich betätigen und damit noch Geld verdienen. Wir haben damit die Art zu werben verändert», sagt Huber.
Ein Velofahrer muss pro Woche mindestens zehn Kilometer zurücklegen und mindestens dreimal unterwegs sein. Dafür gibts 22.50 Franken pro Woche. Kontrolliert wird das ganze mittels einer installierten App. Intern steht offenbar auch zur Debatte, ob Vielfahrer besser entlöhnt werden sollen.
Ein entscheidender Punkt ist auch, dass jeder Fahrende entscheiden kann, für welche Kampagne er mitfahren möchte und für welche nicht. Zu den Werbekunden zählen etwa UPC, die Rheumaliga Schweiz oder mit dem Start in der Region das Zentrum Bildung in Baden.
Wären die mobilen Boxen nicht auch eine gute Plattform für Politiker im Wahlkampf? Im Aargau finden im Herbst Grossratswahlen statt. «Grundsätzlich ist das möglich. Anstatt Plakate am Strassenrand aufzustellen, können Politiker auch unsere Boxen nutzen», sagt Huber. In Basel und Chur sei das schon vorgekommen. Die Firma mache keine Einschränkungen für Werbende, «aber die Message auf der Box muss vertretbar und gesetzeskonform sein», sagt Huber.
Montiert werden die Holzboxen am Samstag erstmals in Brugg und am Donnerstag in Wettingen. «Im Raum Baden/Wettingen haben sich bisher 150 Fahrer angemeldet, in Brugg sind es knapp 100», sagt Huber. Ziel der Firma sei es, die Zahlen zu verdoppeln. Die Werbeboxen werden von der Stiftung Arwo in Wettingen zusammengebaut, beklebt und gewartet.
Huber ist überzeugt, dass man mit dem Angebot «den Nerv der Zeit» getroffen hat. Die Firma wurde 2018 gegründet und zählt inzwischen zehn Vollzeitstellen. Huber und seine Mitgründer Luca und Patrick Tschudi haben die Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg besucht. Dort wurden sie auch mit dem Jungunternehmerpreis ausgezeichnet.