Wettingen
Bezirksschul-Provisorium eingeweiht: «Ich hoffe fest, dass es kein Definitivum wird»

Die Gemeinde Wettingen übergab die neuen Räume offiziell den Lehrpersonen und der Schülerschaft. Das Warten auf ein Oberstufenzentrum geht weiter.

Sibylle Egloff Francisco
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Schulvorsteher Sandro Sozzi (Die Mitte, r.) und Hochbauvorsteher Martin Egloff (FDP) bei der symbolischen Schlüsselübergabe vor dem neuen Bezirksschulprovisorium.

Schulvorsteher Sandro Sozzi (Die Mitte, r.) und Hochbauvorsteher Martin Egloff (FDP) bei der symbolischen Schlüsselübergabe vor dem neuen Bezirksschulprovisorium.

Bild: Alex Spichale

«Das sieht eher aus wie ein Grossraumbüro. Wo sind denn die Sofas und spielerischen Elemente?», fragte sich der Wettinger Vizeammann Markus Maibach (SP) bei einem Rundgang durch die Lernlandschaften des neuen Provisoriums der Bezirksschule Wettingen. Tatsächlich erinnerten die vielen Pulte mit Abtrennungen mehr an die Arbeitswelt als an den Schulalltag.

Die Lernlandschaften werden bei der Besichtigung des Provisoriums begutachtet.

Die Lernlandschaften werden bei der Besichtigung des Provisoriums begutachtet.

Bild: Alex Spichale

Der Containerbau mit drei Etagen für 5,23 Millionen Franken wurde im Herbst 2022 vom Einwohnerrat und danach an der Urne abgesegnet. Er schafft mehr Platz für die knapp 600 Schülerinnen und Schüler sowie 60 Lehrpersonen und löst das bisherige Provisorium auf dem Basketballplatz ab.

Bez-Schulleiterin Judith Zimmermann sprach über die Annehmlichkeiten des Provisoriums.

Bez-Schulleiterin Judith Zimmermann sprach über die Annehmlichkeiten des Provisoriums.

Bild: Alex Spichale

Doch das Gebäude auf der Sportwiese ist halt auch nur ein Provisorium. Das betonte Schulleiterin Judith Zimmermann bei der offiziellen Einweihungsfeier am Donnerstagmittag. «Ich hoffe fest, dass das Provisorium kein Definitivum wird», sagte sie vor Vertretern aus Politik und Schule.

Schulleitung denkt bereits an Oberstufenzentrum

Der Blick ist nach vorne gerichtet: In sechs bis acht Jahren will man ins geplante Oberstufenzentrum für etwa 76 Millionen Franken auf der Zirkuswiese ziehen. Dieses hatte sich als beste Variante von insgesamt zwölf Vorschlägen im Masterplan Schule herauskristallisiert. Diese Gesamtschau erfolgte, nachdem der Einwohnerrat den Erweiterungsbau für die Bezirksschule 2021 abgelehnt und stattdessen eine übergeordnete Betrachtung für die Schule gefordert hatte.

Vertreter der Wettinger Politik und Schule wohnten der Einweihung bei.

Vertreter der Wettinger Politik und Schule wohnten der Einweihung bei.

Bild: Alex Spichale

Im Hinblick auf diese Vorgeschichte sagte der Wettinger Gemeinderat und Bauvorsteher Martin Egloff (FDP) bei der Einweihung: «Dieses Werk ist der Startschuss für den Masterplan Schule.» Auch wenn das Endziel der Planung noch nicht erreicht ist, zeigte sich Schulleiterin Zimmermann zufrieden mit der Zwischenlösung.

Schüler durften bei Fassadenfarbe mitentscheiden

Die Anwesenden erfuhren, dass die Schülerschaft ihren Teil zur grün-weiss-grauen Farbgebung an der Fassade beitrug, dass die grosszügige Raumhöhe das Arbeiten im Container angenehmer macht und die Räume keine optimale Akustik aufweisen. Gelobt wurde von Zimmermann die Aufteilung des Baus im Innern. Auf der einen Seite findet der Unterricht statt, auf der anderen kommt die Verwaltung unter.

Blick ins Provisorium, das seit Beginn dieses Schuljahres in Betrieb ist. Bilder: Alex Spichale

Auf jedem der drei Stockwerke im Unterrichtsteil befinden sich eine Lernlandschaft, zwei Unterrichtsräume, zwei Gruppenräume, eine WC- Anlage sowie ein Vorbereitungsraum für die Lehrkräfte. Das Parterre des Verwaltungsteils beherbergt das Teamzimmer der Lehrpersonen. Im ersten Stock ist die Schulverwaltung zu Hause und im zweiten die Schulsozialarbeit.

Das neue Gebäude steht auf einem Teil der Sportwiese.

Das neue Gebäude steht auf einem Teil der Sportwiese.

Bild: Alex Spichale

Dass die Lernlandschaften noch nicht so heimelig wirken, dürfte auch damit zusammenhängen, dass man erst zum Schulstart am 14. August eingezogen ist. Trotz Grossraumbüro-Flair können die Jugendlichen hier ihre Kompetenzen bezüglich Teamfähigkeit und Selbstorganisation – wie vom Lehrplan 21 gefordert – schulen.