Das Wettinger Tägi wird weiter modernisiert, diesmal sind es die Aussenbecken. Die demontierbare Schwimmhalle und das Schwimmleistungszentrum sind hingegen vom Tisch - vorerst.
Einen Tag nach dem Ende der Gartenbad-Saison fuhren im Wettinger Tägi bereits die Bagger auf. Zumindest für den symbolischen Spatenstich. Nach der zweijährigen Sanierung von Hallenbad und Kunsteisbahn, die Ende März 2020 abgeschlossen war, steht im Freizeit-, Sport- und Eventzentrum nun die Erneuerung der Aussenbecken an.
Dieser Schritt war bereits zu Beginn der Umbauplanung angekündigt worden. «Für die Tägi-Sanierung wurde in den letzten Jahren ein grosser Aufwand betrieben, jetzt freue ich mich auf die letzte Etappe», sagte am Montag Wettingens Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte), der gleichzeitig Verwaltungsratspräsident der Tägi AG ist.
Das im Sommer 1974 eingeweihte Bad ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Vorab die Sicherheitsstandards und die Technik sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Der Fokus der Sanierung liegt auf dem 50-Meter- und dem Nichtschwimmerbecken. Die Kosten betragen rund 9 Millionen Franken und werden diesmal von der Tägi AG getragen.
Zum Vergleich: Die Sanierung von Hallenbad, Eisbahn und Eventhalle kostete brutto 53,4 Millionen Franken. Netto verblieben für die Einwohnergemeinde Wettingen Kosten von 37,7 Millionen Franken.
Die genannten Betonbecken werden neu mit Chromstahl ausgekleidet. Zum einen erwärmt sich dadurch das Wasser in den ungeheizten Becken schneller, zum anderen können Unterhalts- und Reinigungskosten reduziert werden.
Das Nichtschwimmerbecken wird neu eine maximale Wassertiefe von 1,15 statt 1,4 Metern aufweisen. Der Beckenrand wird um 30 Zentimeter erhöht, der Zugang behindertengerechter. Sprudelliegen, ein Strömungskanal und ein Spritzpilz sorgen für zusätzliche Unterhaltung.
Die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens und die Erneuerung der kompletten Technik inklusive zweier neuer Filter bilden die erste Bauetappe in diesem Winter. Die Arbeiten sollen rechtzeitig zu Beginn der Gartenbadsaison im Mai 2023 abgeschlossen sein.
Im folgenden Winter erfolgt dann die zweite Etappe mit der Sanierung des grossen 50-Meter-Beckens. Kleinere Arbeiten werden auch am Kinderbecken ausgeführt (neue Beläge, Beleuchtung, Spielplatz). Verantwortlich für das Projekt ist die Beck Schwimmbadbau AG, die unlängst das Terrassenbad in Baden saniert hat. Der laufende Betrieb im Tägi wird durch die Sanierung nicht tangiert, wie Tägi-CEO Urs Kamberger sagt.
Nicht realisiert wird hingegen die demontierbare Schwimmhalle über dem 50-Meter-Becken. Ein Ballon, ähnlich wie bei Tennisplätzen, hatte das Schwimmen auch im Winter ermöglicht und damit die ganzjährig nutzbare Wasserfläche vergrössert. Damit ist auch das angedachte kantonale Schwimmleistungszentrum im Ostaargau vom Tisch.
Noch im Februar vermeldete die Tägi AG, dass das angedachte Leistungszentrum für Wettingen und die gesamte Region eine grosse Bedeutung hätte und dass Gespräche mit verschiedensten Stellen betreffend Kostenbeiträgen für die Schwimmhalle stattfinden.
Die genauen Gründe für das Scheitern wollte Kuster nicht nennen. Ganz unglücklich schien er über die Entwicklung nicht. «Angesichts der aktuellen Energiekrise ist es vielleicht ganz gut, dass das Thema vorerst ruht.» Die Halle hätte zusätzliche zwei Millionen Franken gekostet. Technisch wäre sie, trotz Auflagen für die Minergiezertifizierung, machbar. «Vielleicht wird die Halle nach meiner Amtszeit wieder ein Thema», sagte Ammann Roland Kuster.