Bahnhof Wettingen
Wettinger Industriebauten sollen einer Wohnsiedlung weichen

Grundeigentümer des Bahnhofareals in Wettingen schliessen sich zusammen und erarbeiten einen Gestaltungsplan. Beim Bahnhof soll eine Wohn- und Gewerbesiedlung entstehen. Noch ist alles nur auf Papier zu sehen.

Dieter Minder
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Die Industriebauten sollen einer Wohn- und Gewerbesiedlung weichen.

Die Industriebauten sollen einer Wohn- und Gewerbesiedlung weichen.

Dieter Minder

Noch prägen graue Industriebauten das Bild beim Bahnhofsareal in Wettingen (siehe Foto oben). Doch bis in einigen Jahren soll sich dieses Bild markant verändern. Die Zukunftsvision der Gemeinde: eine Wohn- und Gewerbesiedlung.

Auf der Dreiecksfläche zwischen Seminarstrasse und Güterstrasse werden Mehrfamilienhäuser mit Gewerberäumen, der Post, Kindergärten und Kindertagesstätten entstehen (siehe Modell).

Die geplante Wohn- und Gewerbesiedlung in Wettingen

Die geplante Wohn- und Gewerbesiedlung in Wettingen

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Zu den Hauptverkehrszeiten nutzen viele der Bewohner die nahen Bus- und Bahnlinien, um zur Arbeit zu fahren. Entfernter wohnende Wettinger stellten ihre Velos tagsüber in die neue Bike+Ride-Anlage und fahren mit der S-Bahn weiter.

Andere Velofahrer sind auf der neuen Achse unterwegs, um über die Eisenbahnbrücke nach Baden zu fahren. Ob dieses Bild in 15 Jahren schon zutrifft oder nicht, wird sich weisen. Mit der angelaufenen Planung sind die Voraussetzungen für Veränderungen aber gegeben.

Noch bequemer umsteigen

«Die vier Grundeigentümer Debrunner, Lägern Plastic, SBB und Post haben sich mit der Gemeinde auf ein Gestaltungsplanverfahren geeinigt», sagt Gemeindeammann Markus Dieth.

Die Grundübereinstimmung unter den fünf Planungspartnern ist klar. Das teilweise als Parkplatz und dem Güterumschlag dienende Bahnhofareal soll ökonomischer genutzt werden.

Das Areal ist rund 35 000 Quadratmeter oder über 3 Fussballfelder gross. «Es ist also sehr viel Entwicklungspotenzial vorhanden», stellt Dieth fest.

«Im Vordergrund steht ein benutzerfreundlicher Verkehrsknotenpunkt mit guten Umsteigebeziehungen. Die künftigen Bewohner sollen in einer qualitativ hochstehenden Bebauung mit attraktiven Freiräumen leben», sagt Dieth.

Auf dem Areal soll Wohnraum für Wettingerinnen und Wettinger bereitgestellt werden. Damit kann die Gemeinde die Absicht des verdichteten Wohnens erfüllen.

Nun beginnen die Arbeiten am Gestaltungsplan. Er baut auf dem vorliegenden Richtkonzept auf, das aus dem 2010 eingeleiteten Testplanverfahren entstanden ist.

Diese Arbeiten wurden durch Vertreter der Denkmalpflege des Kantons und der SBB sowie der Ortsbildkommission begleitet. Das Richtkonzept sieht einen Längsbau entlang der Bahnlinie, Wohn- und Gewerbegebäude im westlichen Abschnitt und schwergewichtig Gewerbebauten im spitz zulaufenden östlichen Abschnitt der Post vor.

Weitere Details, wie die Gebäudehöhen, werden sich im Laufe der Planung ergeben. Auf grössere Einkaufsflächen wird verzichtet, um kein Überangebot zu schaffen. Ursprünglich war das Bahnhofgebiet neben der Landstrasse und dem Tägipark als drittes Einkaufszentrum vorgesehen.

Voraussichtlich in einem Jahr wird der Gestaltungsplan vorliegen und das Mitwirkungsverfahren durchgeführt.