Spreitenbach
Wieso zwei Brüder mit gesegnetem Auto in die Mongolei fahren

Die beiden Brüder Paolo und Aldo Bazzi nehmen an der wohl verrücktesten Rallye der Welt teil. Sie führt in sechs Wochen quer durch 18 Länder – von England in die Mongolei. Gefahren wird für einen guten Zweck.

Sandra Ardizzone
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Die Brüder Paolo und Aldo machten ihr Auto fit für die Tour
17 Bilder
In sechs Wochen von England in die Mongolei
Ein Freund der Brüder hat das Graffitti gesprayt
Dabei entstanden hilfreicheTips
Der Teamname prangt vorne auf der Windschutzscheibe
Das Auto auf grosser Fahrt durchs Gebirge
Damit für alle klar ist, woher die Brüder kommen Schweizerfahne neben dem Familiennamen
oder ganz einfach kreative Wegbegleiter
mehr oder weniger sinnvolle Zeitvertreib-Hilfen
Im Innenraum des Autos haben sich Freunde verewigt
Ein Freund der Brüder hat das Graffitti gesprayt (2)
oder ganz einfach kreative Wegbegleiter (2)
Das Auto wird gesegnet
Auf grosser Fahrt
Reisevorbereitungen
In sechs Wochen von England in die Mongolei
Voller Kofferraum

Die Brüder Paolo und Aldo machten ihr Auto fit für die Tour

theadventurists.com

In sechs Wochen von England in die Mongolei. Es ist ein grosses Ziel, das sich Paolo und Aldo Bazzi aus Spreitenbach gesteckt haben. Morgen Sonntag starten die Brüder mit ihrem Suzuki Alto ihre grosse Reise, die sie durch 18 Länder führen wird und an deren Ende sie ihr Auto in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, stehen lassen. Die beiden machen an der Mongol Rally mit, einer Wohltätigkeitsveranstaltung und der wohl verrücktesten Rallye der Welt (siehe Box).

Der 30-jährige Paolo und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Aldo bilden das Team «I drive, therefore I am» (ich fahre, also bin ich). Die beiden waren zwar noch nie gemeinsam länger auf Reisen, sind aber zuversichtlich, dass alles gut kommt. Und wenn sie sich doch mal in die Haare kriegen? «Dann wandert halt einer von uns in den Kofferraum», witzelt Aldo.

Feuerwehrauto für guten Zweck

Dies ist allerdings die kleinste Sorge der beiden Spreitenbacher. Viel mehr Respekt haben sie davor, dass auf der rund 15000 Kilometer langen Reise das Auto den Geist aufgibt, einen irreparablen Schaden davonträgt, oder dass sie an einer Grenze stecken bleiben. «Der Pfarrer von Spreitenbach hat unser Auto zur Vorsorge schon gesegnet», erklärt Paolo Bazzi schmunzelnd.

Die Reise machen die beiden jedoch nicht nur zum Spass: Eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Mongol Rally ist, dass man Spendengelder in der Höhe von mindestens 1500 Franken sammelt. «Das ist einer der Gründe, weshalb wir uns für die Rally entschieden haben. So kann man Ferien damit verbinden, etwas Gutes zu tun», sagen die Brüder. Die Spenden kommen einem Kinderhilfswerk in der Mongolei zugute. Auch das Auto wird nach der Rally in der Mongolei versteigert und dort weiterverwendet.

So kommt es, dass einige Teams anstatt mit den erlaubten 1,2 Litern Hubraum mit ausrangierten Kranken- oder Feuerwehrwagen an der Rally teilnehmen. Diese Fahrzeuge können gebraucht werden und sind deshalb ebenfalls zugelassen.

Acht Visa für das Abenteuer

Während der Rally wird auf der Website der Brüder dank einem GPS-Tracker alle 10 Minuten angezeigt, wo sie sich gerade befinden. Für beide ist klar: Sie wollen nach Ulaanbaatar, koste es, was es wolle. «Es geht darum, möglichst viel zu erleben und am Ende anzukommen. Im Notfall nehmen wir halt das Flugzeug.» Acht Visa brauchen die Brüder für ihre Reise, dasjenige von Russland haben sie erst am 10. Juli erhalten. Ab morgen steht dem grossen Abenteuer nichts mehr im Wege.

Tracker: www.idrivethereforeiam.ch