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Das Coronavirus macht den Adventsveranstaltungen einen Strich durch die Rechnung. Ein Badener Winterdorf ist abgesagt, eins verschoben, eins findet statt.
Der «Winterzauber» beim unteren Bahnhofplatz, das «Cordula-Dörfli» bei der Bodega Bar und das «Wunderdorf» auf dem Theaterplatz bilden seit 2019 sozusagen das Badener «Winterwunderland». Im September noch glaubten die Organisatoren an die Durchführung vom 11. November bis Anfang Januar.
Doch nun steht fest: Der «Winterzauber» – und damit die traditionelle «Aarüerete» – findet in diesem Jahr nicht statt. Die Spezialitätenbrennerei Humbel aus Stetten, die sich normalerweise für Fondue-Hütte und Brennerschopf auf dem Bahnhofplatz verantwortlich zeigt, sagte am Dienstag offiziell ab: «Wir haben bis zum Schluss mit viel Zuversicht und Engagement unser Konzept angepasst, verändert, optimiert und Varianten geprüft, um die Humbel- Fondue-Hütte und den Brennerschopf durchführen zu können», schreibt Kirschbrenner Lorenz Humbel in einer Mitteilung. Doch die aktuelle Lage lasse einen wirtschaftlich vernünftigen Betrieb kaum zu, ausserdem müsse man mit weiteren Verschärfungen rechnen.
Das «Wunderdorf» auf dem Theaterplatz, das letztes Jahr zum ersten Mal stattfand, hingegen will man noch nicht definitiv absagen: «Die derzeitige Lage ist sehr schwierig zu beurteilen», sagt die Verantwortliche Lydia Bosoni. Für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher und auch der Mitarbeitenden habe man entschieden, die Eröffnung vorerst aber zu verschieben. Somit bleibt beim Theaterplatz am nächsten Mittwoch fürs Erste alles beim Alten. «Wir schauen nun, wie es weitergeht und was der Kanton kommuniziert», ergänzt Bosoni. Sie seien auch im regelmässigen Austausch mit der Stadt Baden.
Impressionen der Eröffnung 2019:
Dass das «Wunderdorf», das normalerweise über sieben Wochen dauert, nun erst mal auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben wird, hat seinen Grund: «Wir tragen eine grosse Verantwortung gegenüber den Angestellten und auch gegenüber unseren Mieterinnen und Mietern. Diese haben aktuell schon nur wenig Möglichkeiten, ihre Produkte zu verkaufen und kämpfen ums Überleben.»
Was das Personal angehe, hätten sie im letzten Jahr mit der regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) in Baden zusammengearbeitet und Arbeitslose rekrutiert, die beim Markt mitgearbeitet hätten. «Einige davon haben danach wieder einen Job gefunden», so Bosoni. Das sei doch vor allem in Zeiten von Corona sehr wertvoll. Noch im September plante man mit einem Restaurant und dem Eisfeld, das letztes Jahr viele Menschen angezogen hatte. Das wird es auf jeden Fall diesmal nicht geben, sollte das Wunderdorf doch noch stattfinden. Das Angebot wird stark reduziert sein: 25 Markthäuschen und Food-Stände sind geplant. «So können wir auch einen schönen Platz zum Sitzen und Konsumieren bieten, um das Schutzkonzept einhalten zu können», erklärt Bosoni. Sie wünsche sich, dass die Zeit doch noch kommen werde und man auf dem Theaterplatz flanieren und weihnachtliche Stimmung geniessen könne.
Die Organisatoren des «Cordula-Dörflis» hingegen verzichten nicht auf die Durchführung: «Einfach coronakonform mit Sitzplätzen und beschränkt auf 50 Personen», sagt Mitorganisator Patrik Mösch. Gestartet wird am Freitag, 13. November.