Die Reorganisation des Abwasserverbandes Baden Wettingen hat sich bewährt. In den kommenden Monaten soll der Zustand des 1962/63 erbauten Sammelkanals untersucht werden.
Vor 10 Jahren wurde der Umbau der Abwasserreinigungsanlage Laufäcker in der Kostenhöhe von 50 Mio. Franken abgeschlossen. Die Zeit sei reif, um die nächsten Projekte anzugehen, damit der Betrieb stets sichergestellt sei, erklärt der Badener Stadtrat Roger Huber, Präsident des Abwasserverbandes Baden Wettingen.
Sammelkanal wird 50-jährig
In den kommenden Monaten soll der Zustand des 1962/63 erbauten Sammelkanals untersucht werden. Er sei das Herzstück der regionalen Abwasserentsorgung, sagt Huber. Dank der optimalen Topografie benötigt es auf der Strecke von Neuenhof bis zur ARA Laufäcker kein einziges Pumpwerk. Unterwegs gibt es Pumpwerke, die das Abwasser zubringen, und 7 Limmatübergänge. Diejenigen bei der Webermühle, bei der Holzbrücke in Wettingen und in Baden wurden saniert; das Zubringerpumpwerk von Ennetbaden beim Merciersteg harrt noch der Revision.
«Gestützt auf die Zustandsuntersuchungen werden wir den Verbandsgemeinden einen revidierten Finanzplan vorlegen», erklärt Huber. Er wird aufzeigen, ob und in welchem Umfang der heutige Abwasserpreis von 55 Rappen, den die Gemeinden pro Kubikmeter zu bezahlen haben, erhöht werden müsse. Eine geringfügige Gebührenerhöhung sei bereits aufgrund der gestiegenen Grundkosten (z.B. des Strompreises) angezeigt, dies, obschon die Hälfte des Strombedarfs selber hergestellt werde.
Kompetenzzentrum des Abwassers
Die ARA Laufäcker ist eine der grössten Anlagen im Kanton Aargau. Sechs Gemeinden sind angeschlossen, aus denen im vergangenen Jahr eine Abwassermenge von 9 Millionen Kubikmeter gereinigt und dann wieder in die Limmat eingeleitet worden ist. Ausserdem führt das Laufäckerteam im Mandat den Betrieb von drei weiteren Anlagen und übernimmt jeweils Ferienablösungen in Partneranlagen.
Mit dem Einwohnerwert von rund 80000 habe die Anlage noch eine Reserve von 15 bis 20%, die gestützt auf die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Mitgliedsgemeinden ausreichen sollte. «Wir haben eine gute optimale Betriebsgrösse erreicht, wollen nun aber nicht mehr weiterwachsen, sagt Huber. Insofern sei man nicht traurig, dass der Abwasserverband Unterau (Turgi/Untersiggenthal) nun in Windisch Anschluss finden werde.
Mit dem Generationenwechsel im Betrieb ist Thomas Schluep neu Geschäftsführer und Betriebsleiter. Mit der Reorganisation erhielten die Mitarbeitenden mehr Verantwortung und ein vielseitigeres Arbeitsfeld. «Heute darf man bei der ARA Laufäcker von einem Kompetenzzentrum in Sachen Abwasser sprechen», sagt Roger Huber.Seite 31