Nussbaumen
«Wir versuchen nicht, die Grossen zu kopieren»

Der Gospelchor Spirit of Hope begeistert mit seinem neuem Winterprogramm. Weniger geläufige, aber wunderschöne Songs halten im Programm Einzug.

Ursula Burgherr
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Der Gospelchor Spirit of Hope beim Konzert in der ref. Kirche Nussbaumen
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Der Gospelchor Spirit of Hope beim Konzert in der ref. Kirche Nussbaumen
Der Gospelchor Spirit of Hope beim Konzert in der ref. Kirche Nussbaumen
Der Gospelchor Spirit of Hope beim Konzert in der ref. Kirche Nussbaumen
Der Gospelchor Spirit of Hope beim Konzert in der ref. Kirche Nussbaumen
Wir versuchen nicht, die Grossen zu kopieren

Der Gospelchor Spirit of Hope beim Konzert in der ref. Kirche Nussbaumen

Ursula Burgherr

Das Gospelfieber ist vor ein paar Jahrzehnten von Amerika in die Schweiz geschwappt: Viele Laienchöre wollen sich die von nordamerikanischen Schwarzen herstammenden religiösen Lieder auf ihre Fahne schreiben – und wirken im Vergleich zu den Originalen teilweise sehr farblos. Bei «Spirit of Hope» ist das anders. «Wir versuche nicht, die Grossen zu kopieren, sondern pflegen unseren eigenen Stil und bleiben authentisch», sagt Christoph Wieder, der mit Andrea Graf den Chor leitet.

Ein kluger Schachzug des Duos ist es zudem, für die diesjährige Konzertserie auf abgedroschene Titel wie «Rock my soul» oder «Oh happy day» zu verzichten. Dafür halten weniger geläufige, aber wunderschöne Gospelsongs im Programm Einzug, wie das afrikanische «Woza Nkosi», Kompositionen aus der Latin-Jazz-Mass von Martin Völlinger und verschiedene Songs von Tore W. Aas, dem Dirigenten des weltbekannten Oslo Gospel Choir.

Hühnerhaut gibts gleich zu Beginn mit einer Spezialeinlage: Die Solisten des Chors interpretieren «Give a little bit» von «Supertramp» a cappella und hauen das Publikum mit ihrem stimmlichen Können schlichtweg um. Langsam formieren sich dann die restlichen Sängerinnen und Sänger sowie eine fünfköpfige Band auf der Bühne und die Musik schwillt an. Bei «I count my blessings» stehen «Spirit of Hope» in Vollformation da und beweisen fortan mit ihren vier- bis sechsstimmig gesungenen Nummern und einer sparsam, aber wirkungsvoll choreografierten Performance geradezu Profiformat.

«Es braucht zu 50 Prozent Taktgefühl und musikalisches Gehör und zu 50 Prozent Freude an der Musik, um bei uns mitzumachen», sagt Wieder. Die Freude steht den Mitwirkenden ins Gesicht geschrieben und ist genauso mitreissend wie ihre gefühlvollen Gesangsdarbietungen und die Instrumentalsoli auf Violine, Sax, Hammondorgel und Piano. Nachwuchsprobleme hat der aus über 60 Mitgliedern bestehende Chor aus Nussbaumen keine. Die gute Durchmischung von Männern und Frauen aller Jahrgänge wirkt sich natürlich positiv auf das Stimmvolumen aus. Trotzdem sind Neuzugänge immer willkommen. Vor allem Tenöre und Bassisten sind gefragt.