Wettingen
WLAN für alle: Wettinger Rathaus ist dank 20 Antennen ein Hotspot

Im Rathaus, in der Bibliothek und im Elektrizitätswerk wurden in Wettingen öffentliche Internetzugänge installiert. Allein im Rathaus sind dafür 20 Antennen mit geringer Reichweite montiert worden. Diese werden vom Bundesamt für Gesundheit empfohlen

Dieter Minder
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Andreas Ruch, Leiter Informatik der Gemeinde Wettingen, hat das neue WLAN-Netz konzipiert. Sandra Ardizzone

Andreas Ruch, Leiter Informatik der Gemeinde Wettingen, hat das neue WLAN-Netz konzipiert. Sandra Ardizzone

«Heute sind sich die Leute gewohnt, überall mit dem Tablet oder Notebook ins Internet zu gehen», sagt Andreas Ruch, Leiter Informatik der Gemeinde Wettingen. Dank dem neu installierten «Public Wireless Internet» ist dies nun auch in öffentlichen Gebäuden der Gemeinde möglich.

«Alle Sitzungszimmer sowie die Schalter und Wartezonen im Rathaus haben wir mit Accesspoints ausgerüstet», sagt Ruch. Ebenfalls ans Netz angeschlossen sind die Gemeindebibliothek und das Verwaltungsgebäude des Elektrizitäts- und Wasserwerks (EWW) im Fohrhölzli.

«Wir beabsichtigen, auch das Haus Landstrasse 89 anzuschliessen.» In diesem befinden sich die Sozialdienste und seit Anfang Monat die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal.

Lexikon

Accesspoint: Wireless Access Point oder Hotspot (englisch), drahtloser Zugangspunkt. Kleine Antenne, mit der die Verbindung vom Tablet zu einem Netz hergestellt wird.
Datenschutz: Die rechtlichen Vorgaben sind im Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BüPF) enthalten.
Internet Provider: Unternehmen, das eine Dienstleistung im Bereich Internet anbietet.
WLAN: Wireless Local Area Network (englisch), drahtloses lokales Netzwerk. (DM)

20 Antennen im Rathaus

«Es ist ein freies Netz, jedermann, der die technische Ausrüstung hat, kann zugreifen», sagt Ruch. Wer erstmals das WLAN nutzen will, muss sich registrieren. In den entsprechenden Räumen hängen Anleitungen an den Wänden. Einzige Bedingung: man muss in der Nähe eines der Accesspoints sein.

Rund 20 Stück dieser Antennen sind im Rathaus montiert. Deren Reichweite ist auf wenige Meter beschränkt. Damit wird verhindert, dass die Nachbarn künftig über den kostenlosen Zugang der Gemeinde auf das Internet zugreifen können. Je geringer die Reichweite der Antennen ist, desto mehr Antennen müssen montiert werden, um einen sauberen Empfang zu gewährleisten.

Die Reduktion der Leistung wird dabei auch vom Bundesamt für Gesundheit empfohlen. «Bei schwächerer Sendeleistung ist die Strahlungsbelastung wesentlich geringer, als wenn wir wenige und dafür stärkere Antennen verwenden würden», sagt Ruch.

Das neue WLAN-Netz besteht aus einem zentralen Rechner im Rathaus sowie direkten Kabelverbindungen zu den einzelnen Accesspoints. Nur diese sind von der gesamten Einrichtung für die Besucher des Rathauses sichtbar. «Wir haben in den Sitzungszimmern und im Rathaussaal Accesspoints montiert», sagt Ruch.

Eine Verbindung zu den Daten der Verwaltung besteht nicht. «Damit stellen wir sicher, dass niemand über das öffentliche WLAN auf geschützte Daten zugreifen kann.»

Das Netz ist für alle offen

Betreut wird das Netz im Auftrag der Gemeinde durch einen externen Provider. Dieser gewährleistet auch die rechtlichen Auflagen. «Wir könnten die hohen gesetzlichen Anforderungen nicht aus eigener Kraft erfüllen», sagt Ruch. Dazu seien die Fachkenntnisse und Werkzeuge des Spezialisten nötig.

Das von der Gemeinde bereitgestellte Netz ist nicht speziell geschützt. «Jeder Nutzer muss seine Daten selber schützen», sagt Ruch. Der Provider muss aber die Daten für eine bestimmte Frist speichern und auf Verlangen den Bundesbehörden zur Verfügung stellen.

Für die Nutzung des WLAN muss der Nutzer nichts bezahlen. Die Gemeinde hat in das Netz rund 15 000 Franken investiert. Dazu kommen jährliche Kosten von rund 3500 Franken für alle angeschlossenen Standorte. Damit werden die Leistungen des Providers und der gesamte Internetverkehr gedeckt.

Ruch hat noch einige Ideen, wie das Netz ausgebaut werden könnte. «Denkbar ist, dass einmal das Tägi einbezogen wird.»