Dank tiefer Temperaturen konnten einige Gemeinden Eisflächen zum Schlittschuhlaufen anlegen. Ein Augenschein beim Sportzentrum Tägerhard, in Obersiggenthal und in Klingnau.
«Uii, das ist ja rutschig» – Schandula Weeragoda traut dem Boden unter seinen Kufen nicht so recht. Dabei ist er noch nicht einmal auf dem Eisfeld, sondern balanciert etwas wacklig vom Bänkli zum Eingang. Nach den ersten Schritten auf dem Eis wird der 11-Jährige mutiger, lässt die Bande los – und es klappt. Zusammen mit seinem Kollegen Alessandro Mozzi zieht er seine Runden.
Dutzende Kinder tummeln sich auf der Eisfläche im Sportzentrum Tägerhard – ein paar beeindrucken mit Pirouetten und anderen waghalsigen Kunststücken, andere halten sich aber aneinander fest, um nicht hinzufallen. An der Bande stehen die Mütter. Sie loben, wenn ein Kunststück besonders gut geklappt hat, trösten die Hingefallenen und treten ab und zu von einem Bein aufs andere, um sich etwas aufzuwärmen. «Trotz Kälte hatten wir bisher einen sehr guten Winter», freut sich Betriebsleiter Kurt Müller. «Jetzt sind Sportferien, darum kommen weniger Besucher.»
Hockey in Klingnau
Die Sportferien machen sich auch in Obersiggenthal bemerkbar. Auf der extra angelegten Eisfläche beim Gemeindehaus zeichnen sich zwar ein paar Kufenspuren ab, zu sehen ist aber niemand.
Anders sieht es in Klingnau aus: Der Eisplatz beim Kindergarten Gentert ist seit einer Woche geöffnet und gut besucht. Hier drehen nicht Eisprinzessinnen ihre Runden, sondern Eishockeyspieler. Ein Schneeball als Puck, zwei Steine als Tor – schon kanns losgehen. Patrick Keller hat die Eisfläche zusammen mit einem Kollegen präpariert. «Das Eisfeld hat hier in Klingnau schon fast Tradition», erzählt er. Voraussetzung sei eine Temperatur von höchstens –4 °C während mehrerer Tage. Keller: «In den letzten zehn Jahren hat das nur dreimal geklappt.» Umso mehr geniessen die Klingnauer Kinder das seltene Ereignis und jagen ihre Schneebälle bis in die Nacht hinein übers Eis.
Im Tägi haben Schandula und Alessandro nach einer Viertelstunde genug vom Schlittschuhfahren. «Gehen wir rein, eine heisse Schoggi trinken», schlägt Alessandro vor.